Zum Hauptinhalt springen
Zur Suche springen
Zum Footer springen
Zur Navigation springen
Header Klimatag
© BBV Oberbayern

Klimaschutz: Land- und Forstwirtschaft ist Teil der Lösung

#heuteschonklimageschützt?

10.09.2025 | Weshalb beschäftigt sich der BBV Oberbayern mit dem Thema Klimaschutz?

Zunächst einmal: Klimaschutz geht uns ALLE an. Unsere Bauernfamilien aber sogar in doppelter Hinsicht. Denn zum einen leisten die oberbayerischen Bäuerinnen und Bauern einen unschätzbar wertvollen und vielfältigen Beitrag zur CO2 Speicherung bzw. CO2 Reduzierung. Denn wir sind vor allem ein Teil der Lösung des fossilen Klimaproblems. Es gibt sicher auch Bereiche, in denen auch wir Landwirte noch effizienter und besser werden können. Daran arbeiten wir ständig. Und deshalb brauchen wir eine starke Forschung in Bayern und auch praxisgerechte politische Rahmenbedingungen. 

Wir Bäuerinnen und Bauern wissen seit jeher am besten, was nachhaltige und ressourcenschonende Bewirtschaftung bedeutet. Denn -und das ist die zweite Seite der Medaille: Die Auswirkungen des Klimawandels, Starkregenereignisse, lang anhaltende Trockenphasen, Extremwetterereignisse, Temperaturverschiebungen u.v.m. spüren wir in der Landwirtschaft am deutlichsten. Uns bleibt nichts anderes übrig, als uns mit aller Kraft und sich ständig anpassenden Anbau- und Bewirtschaftungsmethoden den Herausforderungen, die der Klimawandel für die heimische Land- und Forstwirtschaft mit sich bringt, zu stellen. 

Nach einem innerverbandlichen Meinungsbildungsprozess hat das BBV-Präsidium am 30. September 2019 die Klimaschutzstrategie des Bayerischen Bauernverbandes verabschiedet. Darin verdeutlicht der Bayerische Bauernverband vor allem die bisher schon erbrachten Leistungen der bayerischen Land- und Forstwirtschaft für den Klimaschutz und die weiteren Potenziale. Gleichzeitig werden auch Erwartungen an die notwendigen politischen Rahmenbedingungen und die gesellschaftliche Unterstützung gestellt.

Die BBV-Klimaschutzstrategie gliedert sich in die 15 verschiedenen Handlungsfelder (z.B. Humusaufbau, Wald, Biokraftstoffe), auf denen Land- und Forstwirtschaft Beiträge zum Klimaschutz leisten können.

Wir werden an dieser Stelle in den nächsten Monaten immer mehr Informationen und auch Veranstaltungshinweise zusammenstellen und veröffentlichen. Wir vom BBV Bezirksverband Oberbayern wollen uns mit dem Thema Klimaschutz, Auswirkungen der Klimakrise auf unser heimische Land- und Forstwirtschaft andauernd und intensiv beschäftigen. Gerne nehmen wir auch Ihre Impulse auf. 

Interesse geweckt? Dann lesen Sie hier mehr über unsere Klimaschutzstrategie.

Die Klimaschutzstrategie des Bayerischen Bauernverbands

Die Land- und Forstwirtschaft nimmt beim Klimaschutz eine Sonderrolle ein. Diese Tatsache ist in der Klimapolitik auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene anerkannt. Ihre vorrangige, grundelementare Aufgabe ist die Versorgung mit Lebensmitteln. Gleichzeitig ist die Land- und Forstwirtschaft der einzige Sektor, der bereits bei der Biomasseproduktion einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, indem Kohlendioxid (CO2) in Ernteprodukten, Wäldern sowie Böden gebunden wird und gleichzeitig wertvoller Sauerstoff (O2) entsteht. Hinzu kommen der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen und die Verwendung von Bioenergie. Die Land- und Forstwirtschaft ist also Teil der Lösung beim Klimaschutz und wirkt aktiv mit, um die Klimaziele zu erreichen. 

Hier finden Sie weitere Informationen: https://www.bayerischerbauernverband.de/klimaschutzstrategie.

Die Klimaschutzstrategie des BBV

Flyer zur Klimaschutzstrategie

#heuteschonklimageschützt - Die Motive unserer Kampagne

Wir haben beispielhaft vier Themen mit Motiven abgebildet - nämlich Tierhaltung, Ackerbau, Grünland sowie Waldbewirtschaftung. Was diese Begriffe mit Klimaschutz zu tun haben, erfahren Sie hier:

© BBV Oberbayern #heuteschonklimageschützt Motiv Getreide
© BBV Oberbayern #heuteschonklimageschützt Motiv Wald
© BBV Oberbayern #heuteschonklimageschützt Motiv Grünland
© BBV Oberbayern #heuteschonklimageschützt Motiv

Bioenergie

Einen weiteren wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet die Land- und Forstwirtschaft über die Bioenergie. Die energetische Nutzung nachwachsender Rohstoffe aus der Landwirtschaft in Form von Bioenergie ersetzt erfolgreich fossile Energieträger. Bioenergie liefert grundlastfähigen grünen Strom und Wärme. Als positiver Nebeneffekt kann das Nebenprodukt Gärrest als wertvoller Dünger eingesetzt werden. Die Ausbringung von Gülle und Gärresten dient der Rückführung organischer Substanz und dem Humuserhalt. Steigerungen können hier meist auf Flächen erreicht werden, die über viele Jahre keinerlei organische Dünger erhielten und auf denen ein standorttypisch niedriger Humusgehalt vorliegt. Biogas leistet außerdem einen signifikanten Beitrag zur treibhausgasneutralen und kosteneffizienten Energieversorgung, da ein Großteil der inländischen Treibhausgasemissionen auf die Erzeugung und Nutzung von Energie fällt. 

Nachhaltige Biokraftstoffe ersetzen Mineralöl Unsere nachhaltigen Biokraftstoffe nehmen eine Schlüsselrolle in Sachen Klimaschutz ein, weil Treibhausgasemissionen im Verkehr um mehr als 80 Prozent reduziert werden können. Die fossile Ressource Mineralöl kann mit Biokraftstoffen geschont und die Abhängigkeit von Mineralölimporten gemindert werden. Für bayerische Bauern bietet die Erzeugung regionale Wertschöpfung, denn wenn sich die Erzeugung von Biokraftstoffen aus z.B. Raps wirtschaftlich rechnet, wird auch heimischer Raps angebaut und damit gleichzeitig Rapsschrot als Eiweißfuttermittel erzeugt. Der Einsatz heimischer Futtermittel wiederum vermeidet Importe und Treibhausgasemissionen durch weite Transportwege. 

Bauernfamilien, Politik, Gesellschaft: Gemeinsam Klimaschutz ausbauen!

Die bayerischen Bauernfamilien wirtschaften in und mit der Natur auf Basis natürlicher Prozesse. Emissionen können daher nicht grundsätzlich vermieden werden. Gleichwohl sind sich die Bauern ihrer Verantwortung bewusst. Außerdem sind sie unmittelbar und besonders von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Das Wetter ist in hohem Maß entscheidend für den Ernteertrag und damit den wirtschaftlichen Erfolg land- und forstwirtschaftlicher Betriebe. Die bayerischen Bauernfamilien stehen zum Ziel Klimaschutz, sind bereit anzupacken und können mit der Klimaschutzstrategie des Bayerischen Bauernverbandes ihren Beitrag zum Klimaschutz weiter ausbauen. Dies kann aber nur gelingen, wenn Politik und Gesellschaft aktiv und konkret unterstützen.

Insbesondere folgendes erwarten die Bauernfamilien:

  • Vorrang für Freiwilligkeit und Kooperation!
  • Anreize und Honorierung für Klimaschutzleistungen!
  • Praxisnahe Umsetzung und wissenschaftliche Begleitung!
  • Zielkonflikte erkennen und ausgewogene Lösungen erarbeiten!
  • Zukunftsperspektiven für wirtschaftende Betriebe, gerade auch Tierhalter!

Beispiele für Klimaschutz in der Betriebspraxis

Viele Betriebe in Oberbayern und in ganz Bayern binden Klimaschutzmaßnahmen bereits jetzt umfassen im Alltag ein. 

Ein Beispiel ist der Huabahof in Schönrain: https://www.bayerischerbauernverband.de/huabahof. Auch das Bayerisch Landwirtschaftliche Wochenblatt hat über den Betrieb bereits berichtet: https://www.wochenblatt-dlv.de/feld-stall/energie/klimafreundliche-landwirtschaft-biobauer-energie-neu-denkt-579963

Weiterführende Informationen des Deutschen Bauernverbands

Der Deutsche Bauernverband hat in seinem Themendossier Klimaschutz ausführliche Informationen zum Thema Landwirtschaft und Klima zusammengestellt. Dort finden Sie die Klimaschutzziele sowie Wissenswertes über die Allgemeinen Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft sowie im Speziellen die Leistungen in Sachen Umwelt-, Tier- und Klimaschutz, die Klimaschutz. Behandelt werden zum Beispiel auch die Aspekte "Klimaschutz und Essen", Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft und der Umgang der Landwirtschaft mit Dürre und Extremwetterereignissen und vieles mehr. Hier geht es zu den Seiten des Deutschen Bauernverbands: https://www.bauernverband.de/themendossiers/klimaschutz