#heuteschonklimageschützt
Humusaufbau – Wir binden Treibhausgase und halten unseren Boden gesund
Eine Anreicherung von Kohlenstoff im Humus führt zur langfristigen und aktiven Bindung von CO2 im Boden. Zudem bietet Grünland darüber hinaus, abhängig von der Ausgangssituation und der Humusanreicherung, basierend auf einer ganzjährigen Bodenbedeckung zum Humusaufbau und -erhalt, gute Möglichkeiten der CO2-Speicherung.
Die Anreicherung der Böden mit Humus und die damit verbundene CO2-Speicherung bieten ein immenses Klimaschutzpotenzial. In diesem Bereich besteht jedoch gleichzeitig auch noch großer Forschungsbedarf, insbesondere hinsichtlich der Dauerhaftigkeit dieser CO2-Senke. Rechtliche Vorgaben, wie das Bundesbodenschutzgesetz oder auch die Nitratrichtlinie unterstützen unser Ziel nach Bodenschutz und Erhalt bzw. Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Der Anbau von Zwischenfrüchten, wie z.B. über dir Vorgaben der "Gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP)" und der freiwilligen bayerischen Angebote im Kulturlandschaftsprogramm oder dem Vertragsnaturschutz, trägt bereits zum Humuserhalt und – aufbau bei. Zusätzlich wirkt sich die konservierende Bodenbearbeitung mit Pflugverzicht positiv aus.
Klimaschutz steht immer auch in Verbindung mit Klimaanpassung. Durch reduzierte Bodenbearbeitung oder die sich veränderten klimatischen Bedingungen steigt die Bedeutung eines ausreichenden Angebots an Maßnahmen zum Pflanzenschutz - im konventionellen und ökologischen Pflanzenbau. Auch in Bezug zum Auftreten neuer Krankheiten und einer größeren Verbreitung von Schädlingen, wie der Schilf-Glasflügelzikade, muss die Resilienz der landwirtschaftlichen Produktion über eine ausreichende Wirkstoffpalette und ein funktionierendes Zulassungswesen beim Pflanzenschutz unerlässlich. Die landwirtschaftlichen Beiträge zum Humusaufbau, die bereits erzielt wurden und noch erzielt werden können, müssen anerkannt und entsprechend honoriert werden. Außerdem wird weitere Unterstützung durch Forschung und Investitionsanreize benötigt.
Auch Grünland bietet gute Möglichkeiten zur CO2-Speicherung. Jedoch ist der Erhalt auch unweigerlich mit der Futternutzung des Aufwuchses durch Wiederkäuer (Rinder, Schafe, Ziegen) verbunden. Bayerns Bauern stehen zum Erhalt der Dauergrünlandflächen und dem damit verbundenen Erhalt dieses wichtigen Kohlenstoffspeichers. Für den Erhalt der Dauergrünlandflächen muss aus Sicht des BBV ein klares Bekenntnis zur Wiederkäuerhaltung gesetzt werden - politisch und gesellschaftlich. Daher muss auch in der Diskussion um mögliche Abstockungen von Tierbeständen als Klimaschutzmaßnahme ein besonderes Augenmerk auf den Dauergrünlanderhalt gesetzt werden.
Der durchschnittliche Humusgehalt in den Ackerböden Deutschlands liegt zwischen 2 bis 4 % und beim Grünland zwischen 4 - 6 %. Wird der Dauerhumusanteil im Boden um ca. 1 % aufgebaut, bedeutet dies eine CO2- Speicherung je nach Bodenart zwischen 30 - 56 t/ha. Könnten wir den Humusgehalt aller deutschen Agrarflächen (ca. 16,6 Mio. Hektar) um nur 1 % steigern, würden damit rund 923 Mio. t CO2 aktiv der Atmosphäre entzogen.