Hoffnungen der Ökobauern enttäuscht
BBV: EU-Kommissionsvorschlag zur Vereinfachung des EU-Ökorechts verpasst Chance, Öko-Tierhaltung zu fördern
Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbands, sagt: „Rechtsunsicherheit und weitere Rückumstellungen wären fatal. Wir haben kein Verständnis dafür, wenn jetzt im Eilverfahren Umstellungszeiträume für Wachteln geregelt werden sollen, aber zur Entschärfung der Weideverpflichtung nichts Greifbares enthalten ist!" Die Hoffnungen und Erwartungen der Biobauern, die auch durch die Versprechen von EU-Kommissar Christophe Hansen Ende Juli beim Pichelsteinerfest im Landkreis Regen aufgekommen waren, weichen nun großer Ernüchterung.
Zwar hat die Kommission deutsche Anliegen teilweise aufgegriffen und will über die Verordnungsänderung beispielsweise die Auslaufpflicht für Geflügelküken streichen. Jedoch werden die geplanten Änderungen den Öko-Tierhaltern nicht den dringend benötigten Rückenwind geben, das EU-Ökorecht wird weiterhin die Entwicklung des Ökolandbaus hemmen. Über dreihundert Tierhaltungsbetriebe haben im laufenden Jahr allein in Bayern aufgrund der Weidepflicht ihren Betrieb auf konventionelle Bewirtschaftung rückumgestellt, schätzungsweise mindestens noch einmal so viele Betriebe werden in den nächsten beiden Jahren folgen, wenn die EU-Kommission nicht gegensteuert. "Wir hoffen nun, dass die EU-Kommission gleich zu Beginn des neuen Jahres die im Fahrplan angedeuteten Probleme unverzüglich zur Lösung bringt. Hier bringen wir uns weiterhin mit praxistauglichen Vorschlägen ein", so Felßner.