Afrikanische Schweinepest (ASP): Landwirtschaftliche Betriebe in Bayern schützen!
BBV und LWF starten gemeinsames Projekt zum Management von Schwarzwild in Bayern
- Ziel des Gemeinschaftsprojekts ist es, die Schwarzwildpopulation zu kontrollieren, das ASP-Risiko einzudämmen und die landwirtschaftliche Produktion in Bayern zu schützen.
- Unterfranken ist Schwerpunkt des Projekts, das Erkenntnisse für landesweite Managementstrategie liefern soll.
- Das Projekt umfasst Forschung zu Verhalten und Populationsdynamik des Schwarzwilds, Implementierung und Optimierung praktischer Maßnahmen.
- Fang und Erforschung der Tiere erfolgen mittels Saufängen und GPS-Besenderung.
- Zur Erstellung geeigneter Regionalkulissen und Umsetzung vor Ort sind nun die Jagdgenossenschaften gefragt – unterstützen Sie das Projekt!
Projektstart: erster Erfolg für besseren Schutz der bayerischen Schweinehalter
Nachdem angesichts aktueller ASP-Fälle in angrenzenden Bundesländern die Besorgnis unter schweinehaltenden Betrieben weiter zunimmt, setzt sich der BBV gemeinsam mit der LWF und den zuständigen Behörden für eine effektive Kontrolle der Schwarzwildpopulation ein. Bereits 2023 hatte der BBV ein entsprechendes Projekt beantragt, das nun nach langem Einsatz endlich die erforderliche Genehmigung erhalten hat. Das Projekt "Neue Herausforderungen im Management von Schwarzwild in Bayern" ist für eine Laufzeit von drei Jahren angesetzt und wird aus Mitteln der Jagdabgabe finanziert. Es konzentriert sich auf Unterfranken, wo aufgrund der geografischen Nähe zu den bereits betroffenen Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg das Risiko für die Einschleppung der ASP besonders hoch ist. „Über die gezielte Umsetzung von Maßnahmen in diesem Gebiet wollen wir das Infektionsrisiko wirksam eindämmen und wertvolle Erkenntnisse für den landesweiten Wildmanagementansatz gewinnen“, erläutert BBV-Jagdpräsident Siegfried Jäger das Vorgehen.
Saufang und GPS-Telemetrie: Erforschung des Einsatzes zur Schwarzwildkontrolle
Kernziel ist die Entwicklung und Implementierung gezielter Jagd- und Managementstrategien, um die Schwarzwildpopulation nachhaltig zu reduzieren. Zur Optimierung der Maßnahmeneffizienz sollen zunächst in wissenschaftlichen Studien wertvolle Erkenntnisse zu Verhalten und Populationsdynamik des Schwarzwildes gewonnen und anschließend in die Jagdpraxis überführt werden. Als zentralem Bestandteil der jagdlichen Maßnahmen kommt dem Saufang im Rahmen des Projekts eine bedeutende Rolle zu. Ziel ist es, Wildschweine effizient und zugleich tierschutzgerecht zu fangen. Aufgrund ihrer großen Aktionsradien besitzt das Schwarzwild ein enormes Ausbreitungspotenzial. Um dieses besser zu verstehen, werden Wanderbewegungen der Tiere mittels GPS-Halsbändern wissenschaftlich untersucht. Ein Teil der gefangenen Tiere wird dafür mit GPS-Sendern ausgestattet, um präzise Daten über ihr räumliches Verhalten zu gewinnen. Diese Erkenntnisse sind insbesondere für die Entwicklung und Umsetzung zielgerichteter Managementstrategien unerlässlich.
Kooperation mit Jagdgenossenschaften vor Ort gefragt
Damit das Projekt nun in den Regionen in die Umsetzung gehen kann, ist für die Konzeption geeigneter Projektkulissen die Mithilfe der Jagdgenossenschaften von großer Bedeutung: Hier ist das Projekt auf Ihre Unterstützung angewiesen. Bei erfolgreicher Umsetzung kann so die Schwarzwildpopulation effizient reguliert, die ASP-Übertragungsgefahr signifikant verringert und die durch Wildschäden verursachten wirtschaftlichen Verluste können reduziert werden – ein gewichtiger Beitrag zur langfristigen Sicherung der landwirtschaftlichen Produktivität in Unterfranken und Bayern.