Blühende Barbarazweige zu Weihnachten
© BBV-Christine Reitelshöfer

Barbarazweige

Weihnachtszeit: Tipps der Landfrauen zum Selbermachen oder zum Genießen

04.12.2020 | Am 4. Dezember werden vielerorts die sogenannten „Barbarazweige“ geschnitten und in eine Vase gestellt. Pünktlich zu Weihnachten stehen die vormals kahlen Zweige in voller Blüte. Die mittelfränkische Bezirksbäuerin Christine Reitelshöfer weiß mehr über die Tradition...

Den Erzählungen nach war Barbara, die um 300 n. Chr. in Nikomedia lebte, sehr schön. So kam es, dass ihr Vater sie zu ihrer Sicherheit in einen Turm sperren ließ, wenn er auf Reisen war. Dadurch wollte er ihre Keuschheit bewahren und eine Heirat verhindern. Barbara aber konvertierte zum Christentum. Als ihr Vater von einer Reise zurückkehrte und dies bemerkte, stellte er sie zur Rede. Er war entsetzt, doch alle seine Versuche, Barbara von ihrem Glauben abzubringen, scheiterten. Ihr Vater klagte sie an und ließ sie verfolgen. Barbara floh und suchte in einem Felsspalt, der sich vor ihr öffnete, Schutz. Ein Hirte, der sie gesehen hatte, verriet sie schließlich. Als Barbara auf den Befehl ihres Vaters hin ins Gefängnis gebracht wurde, verfing sich der Legende nach ein Kirschzweig in ihrem Gewand. Diesen stellte sie in ihrer Zelle in einen Krug Wasser. Am Tage ihrer Hinrichtung erblühte der Kirschzweig.

Zu Ehren der Märtyrerin Barbara stellt man bis heute am 4. Dezember, dem Barbaratag, ein paar Zweige in die Stube und hofft, dass sie bis zum Christfest in Blüte kommen.

 

Blühende Barbarazweige an Weihnachten sollen Glück für das neue Jahr verheißen

Traditionell schneidet man als Barbarazweige Äste von Kirschen, gerne auch von Zierkirschen ab. Bei diesen, wie auch bei Ästen von Zwetschgen oder Pflaumen, Blut- und anderen Zierpflaumen, funktioniert es sehr zuverlässig, dass sich die Knospen in den drei Wochen bis Weihnachten wirklich öffnen. Ebenso lassen sich Zweige von Forsythien, Mandelbäumchen, Zierjohannisbeere, Zierquitte, Ginster sowie Zweige von Wildsträuchern wie Kornelkirsche und Schlehe antreiben. Auch bei Winterjasmin und Zaubernuss gehen die Knospen bestimmt auf.

Damit die Blütenknospen aufbrechen können, benötigen sie einen intensiven Kältereiz, der in der Natur das vorzeitige Blühen verhindern soll. Wenn es bis zum Abschneiden der Zweige keinen Frost gegeben hat, hilft ein kleiner Trick, damit die Zweige ihre Blüten öffnen. Legen Sie diese einfach für 12 bis 14 Stunden in die Tiefkühltruhe. Anschließend werden die Zweige schräg angeschnitten und über Nacht in lauwarmes Wasser gestellt. Erst dann kommen sie in eine Vase mit normal temperiertem Wasser. Das Blumenwasser sollte alle drei bis vier Tage gewechselt werden.

 

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