Der Landesfachausschuss tierische Erzeugung tagte in Herrsching
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Für die Tierhalter im Einsatz

BBV-Fachausschuss Tier tagt in Herrsching: Viele Baustellen im Fokus

02.07.2020 | Der BBV Landesfachausschuss für tierische Erzeugung und Vermarktung tagte am 24. Juni in Herrsching. Die Tagesordnung war gefüllt mit Themen: Von den Auswirkungen rund um den Coronaausbruch bei Tönnies auf die Märkte bis hin zur Änderung der Tierschutznutztierhaltungsverordnung

Andreas Löbhard von der Marktberichtstelle erläuterte die Entwicklungen der tierischen Märkte in den letzten Monaten und die aktuellen Beunruhigungen aufgrund des Coronaausbruchs bei Tönnies. Ausschussvorsitzender Gerhard Stadler betonte, dass jetzt alles getan werden müsse, damit schlachtreife Tiere auch geschlachtet werden können. Zudem müssen alle Marktakteure – Schlachtunternehmen wie Lebensmitteleinzelhandel – sich jetzt verantwortungsbewusst verhalten und nicht mit Preisdruck die Situation für die Tierhalter weiter verschärfen.

Als Auftrag aus der letzten Ausschusssitzung im Februar wurde gemeinsam mit dem Landesverband der Bayerischen Rinderzüchter eine Position zum Thema verantwortungsvolle Tiertransporte erarbeitet und der Entwurf den Ausschussmitgliedern vorgestellt. Die Mitglieder unterstützen die Position, die sich klar für regionale Schlachtung und gegen Schlachttiertransporte in Drittstaaten, aber auch für die weitere Durchführung von Zuchttiertransporten ausspricht.

Weitere Themen waren die Ferkelkastration, das Bundesratsverfahren zur Änderung der Tierschutznutztierhaltungsverordnung, die Vorschläge der Borchert-Kommission zu einer umfassenden Nutztierstrategie sowie die Initiative Tierwohl. Bei der Änderung der Tierschutznutztierhaltungsverordnung diskutieren die Bundesländer über einen neuen politischen Kompromissvorschlag, der wohl am 3. Juli zur Abstimmung im Bundesrat gebracht
wird. Der BBV fordert nach wie vor Planungssicherheit und tragfähige Kompromisslösungen, die gerade auch kleineren Sauenhaltungsbetrieben eine Perspektive bieten und damit die Basis für Schweinefleischerzeugung in Bayern erhalten.

Analog zur Brancheninitiatve Tierwohl bei Schwein und Geflügel wurde vor kurzem die Erarbeitung einer Initiative Tierwohl beim Rind angestoßen. Hierzu wurde bundesweit eine Arbeitsgruppe (AG) mit Vertretern von Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel zusammengestellt, die im Mai ihre Arbeit aufgenommen hat. Der BBV arbeitet in dieser AG mit und bringt die Anliegen und Sorgen der bayerischen Rinderhalter ein.

Am Rande des Ausschusses verabschiedete Vorsitzender Stadler den BBV-Tierschutzreferenten Dr. Johann Ertl, der nach sechs Jahren beim BBV ab 1. Juli die Geschäftsführung beim Landesverband der Bayerischen Rinderzüchter übernimmt. Stadler dankte Ertl für sein herausragendes Engagement für die Anliegen der bayerischen Bauernfamilien und die stets sehr angenehme persönliche Zusammenarbeit. Gleichzeitig begrüßte er die Nachfolgerin als Tierschutzreferentin beim BBV, Irene Pfeiffer.