Kreisversammlung Rosenheim Videokonferenz
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Andreas Tyroller (li.) und Franz Sedlmeier (re.) waren als Referenten zu der Kreisversammlung in Rosenheim eingeladen und wurden von Kreisobmann Josef Bodmaier (Mitte) begrüßt.

1. Kreisversammlung online

Ortsobleute treffen sich in Videokonferenz

14.12.2020 | Die erste Kreisversammlung als Videokonferenz fand in dieser Woche für den Kreisverband Rosenheim statt. Eingeladen waren die ersten Ortsbäuerinnen und Ortsobmänner, von denen sich knapp 40 Interessierte vor den Bildschirmen daheim einfanden.

Aktuelles aus dem Kreisverband

Kreisobmann Josef Bodmaier begrüßte in Bild und Ton die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und berichtete über aktuelle Themen im Kreisverband. Dabei stellte er das Gespräch im Landratsamt vor (wir berichteten), erläuterte die Umstellungen in der Kreisvorstandschaft in Rosenheim und erklärte den Stand bei aktuellen Themen im Landkreis wie den Brenner-Nordzulauf und das Schulfach Alltagskompetenzen.

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Kreisversammlung Rosenheim Videokonferenz
Andreas Tyroller (li.) stellte "Aktuelles zum Wolf" bei der Kreisversammlung in Rosenheim vor. Kreisobmann Josef Bodmaier (re.) freute sich über das Interesse.

Aktuelles zum Wolf

Andreas Tyroller, Fachberater in der Hauptgeschäftsstelle in München, sprach über „Aktuelles zum Wolf“. Zunächst stellte er die Population der Wölfe vor und wie Rudel sich zusammensetzen. Der Experte erklärte, dass in Deutschland im Moment der Großteil der Wölfe in Norddeutschland unterwegs ist. In Bayern ist die Zahl der Wölfe noch vergleichsweise sehr gering. „In Anbetracht des Ärgers, die diese verursachen, können wir nur hoffen, dass nicht mehr Wölfe dazu kommen.“ Tyroller rät im Falle eines direkten Schadens bei Verdacht auf Verriss, nicht zu schimpfen und keine Schuldzuweisungen zuzulassen, sondern die eigene Betroffenheit zu äußern. „Der BBV ist mit der aktuellen politischen Vorgabe nicht einverstanden und fordert, dass die rechtlichen Fragen und Handlungen noch geklärt werden.“, so Tyroller. Der BBV hat 10 Kernforderungen gestellt, die auch die Belange der Landwirte und der Almen berücksichtigen. Dazu gehört u.a. die Beibehaltung der Weidetierhaltung, die Anerkennung, das Wölfe auch länderübergreifend unterwegs sind, und das die Beweislast weg von den Bauern geht. „Zäune und Herdenschutzhunde sind keine flächendeckende Lösung, insbesondere in steinigem und unzugänglichem Gelände“, führte der Referent aus. Er riet zu einer sachlichen und nüchternen Diskussion mit den Behörden und Politikern. „Fordern Sie Lösungen von den Politikern nach deren Wahlversprechen! Man muss der Politik klar machen, dass Zäune im Gebirge nicht funktionieren“, riet Tyroller. Für die Bauern gab er noch den Hinweis auf den Link zur Herdenschutzförderrichtlinie des LfU.

Änderungen durch die Düngeverordnung 2020 - Gelbe Gebiete: Abgrenzungen, Auflagen, weiteres Vorgehen

Im letzten Teil der Kreisversammlung sprach Fanz Sedlmeier von der BBV-Hauptgeschäftsstelle in München über „Änderungen durch die Düngeverordnung 2020 – gelbe Gebiete, Abgrenzungen, Auflagen und weiteres Vorgehen“. Er erläuterte zunächst die Grundlagen der Wasserrahmenrichtlinien und der Düngeverordnung und stellte heraus, dass es im Kreisverband Rosenheim keine roten Gebiete gibt. Allerdings sind einige Bereiche als gelbe Flächen festgesetzt worden und da gibt es einiges zu beachten. Der Experte erklärte die Abgrenzungen zwischen roten und gelben Gebieten und die damit zusammenhängenden Auflagen. „Der Bayerische Bauernverband ist schon seit Jahren an den Verfahren beteiligt und setzt sich stark dafür ein, dass die Auflagen überhaupt umgesetzt werden können“, versicherte Sedlmeier. Er wies auf rechtliche und gutachterliche Belange hin und führte Vorschläge für das weitere Vorgehen aus. Da im Moment noch einige Entscheidungen ausstehen, werden in der nächsten Zeit noch einige Details bekannt. Nähere und laufend aktuelle Informationen bekommen Sie hier.

Die Ortsobleute teilten in Wortbeiträgen und per Chat mit, wie wichtig es ihnen ist, auch in den Phasen, in denen persönliche Treffen nicht möglich sind, Informationen zu bekommen. Dafür bietet eine Kreisversammlung online eine gute Möglichkeit und es ist der Wunsch, in diesem Format auch weiterhin in Kontakt zu bleiben solange es anders nicht möglich ist.