Wanderer vor Alm
© Nicole Fischer

Von Alm zu Alm in der Valepp

Rekordteilnahme: 140 Wanderer bei Almbegehung des BBV Kreisverbands Miesbach

19.08.2019 | Der Kreisverband Miesbach veranstaltete heuer die Wanderung von Alm zu Alm in der Valepp. Viele Poltiker und Landwirte waren dabei

Anfang August hatte der Kreisverband Miesbach des Bayerischen Bauernverbandes wie jedes Jahr zur traditionellen Almbegehung eingeladen.
Neben dem Rekord von gut 140 Teilnehmern waren unter anderem der Bundestagsabgeordnete Alexander Radwan, Landrat Wolfgang Rzehak,  der zweite Rottacher Bürgermeister Josef Lang, Wiessees Bürgermeister Peter Höß, der Gmunder Bürgermeister Alfons Besel, AVO-Vorsitzender Georg Mair, der Leiter des Forstbetriebs Schliersee Jörg Meyer und der Behördenleiter des AELF in Holzkirchen Rolf Oehler als Ehrengäste unter den Wanderern. Auch zahlreiche Ortsbäuerinnen und Ortsobmänner begleiteten Kreisbäuerin Marlene Hupfauer, ihre Stellvertreterin Andrea Rieder und Kreisobmann Hacklinger bei der Tour. Landtagspräsidentin Ilse Aigner war ebenso als Ehrengast angekündigt, musste jedoch leider kurzfristig absagen. Ausgesucht und organisiert hatte die Tour wie auch in den Jahren zuvor Johann Huber als ehemaliges Mitglied der BBV Kreisvorstandschaft. Weiter begleitete der ehemalige Geschäftsführer des AVO, Michael Hinterstoißer, die Tour und berichtete den Teilnehmern viel Interessantes und Informatives zu den jeweiligen Almen.
Die diesjährige Begehung führte von der Weißen Valepp Alm zur Neualm und hinauf zur Kogeltalalm, dann hinüber zur Schlagalm und abschließend zur Ochsenalm. Von dort aus war das Forsthaus Valepp und somit auch der Ausgangspunkt der Almbegehung wieder fußläufig erreichbar. Während sich die Wanderer auf den Almen mit einer Brotzeit zwischendurch stärken konnten, erzählten die Almbesitzer etwas über die Bewirtschaftungsform ihrer Alm – ein herzliches Vergelt´s Gott an dieser Stelle an alle Almbesitzer für die großzügige Verpflegung und Vorbereitung!
Hier gab es auch Gelegenheit, um etwaige Probleme bei den anwesenden Politikern und Ehrengästen zu thematisieren. Vor allem die Trennung von Wald und Weide in der Vergangenheit schafften einigen Almbesitzern Schwierigkeiten. Erfreulich ist jedoch, dass auf keiner der besuchten Almen aktuell größere Probleme auftreten. Besonders beim Thema Wasser waren sich alle Bewirtschafter einig, dass sie viel Glück mit der Lage ihrer Almen haben und trotz andauernder Trockenheit noch immer genug Tränkewasser für ihr Vieh zur Verfügung haben.
In den Grußworten von Alexander Radwan, Landrat Rzehak, Josef Lang, Rolf Oehler und Georg Mair, wurde vor allem die Wichtigkeit der Landwirtschaft für die Region und den Umweltschutz hervorgehoben. Gerade hier im Landkreis und auf den Almen leisten die Bauern einen enormen Beitrag zur Gesellschaft, von welcher jeder als Konsument, Gast oder Nachbar profitieren kann. Probleme für die Landwirte seien in der praktischen Umsetzung natürlich nun die Vorgaben der Düngeverordnung und jetzt neu die geänderten Gesetze nach dem Bienenvolksbegehren. Nicht allein der Landwirt sei wieder in die Pflicht zu nehmen, sondern besonders beim Verbraucher müsse ein Umdenken stattfinden. Wir alle seien froh, in einer solchen Wohlstandsgesellschaft leben zu können. Dennoch habe diese auch ihre Schattenseiten, wie beispielsweise der unachtsame Umgang mit unseren Nahrungsmitteln. Zu viel werde billig eingekauft und achtlos weggeworfen. Als weitere Gefahr gerade für die Almwirtschaft sprach vor allem Georg Mair die Wolfsproblematik an. „Der Wolf gefährde das Vieh und damit auch die Existenzen der Landwirte. Es müsse in der Praxis die Möglichkeit geben, wolfsfreie Gebiete festzulegen und ohne den Wolf wirtschaften zu können“, so Mair.
An der letzten Station der Tour, der Ochsenalm, kehrte die Gruppe noch einmal auf Kaffee und Kuchen ein und ließ den Tag bei Diskussionen über Politik und Landwirtschaft oder einem geselligen Ratsch unter Berufskollegen ausklingen.

 

© Nicole Fischer
Rast auf der Alm