Mitgliederversammlung in Oberwiesenbach
© BBV
Kreisobmann Stephan Bissinger, Jürgen Straub (McDonald´s Deutschland), Xaver Fink (OSI Food Solutions Günzburg), Andrea Munoz-Ardila (OSI Food Solutions Europa) (v.l.)

Bericht zur BBV-Mitgliederversammlung

Viele Landwirte nutzten die Gelegenheit zum Austausch

12.03.2020 | "Anforderungen an die Produktion von Lebensmitteln unter Berücksichtigung von stetig steigenden Auflagen" war das Thema des Abends.

Ein Rückblick auf die vergangenen Monate

Der Kreisverband Günzburg des Bayerischen Bauernverbandes hatte am 19.02.2020 zu seiner Kreismitgliederversammlung nach Oberwiesenbach geladen. Kreisobmann Stephan Bissinger zeigte in seinem Rechenschaftsbericht eine Vielzahl von Terminen mit Behörden und Abgeordneten sowie Ministern des Bundes- und Landtages, auf. Er machte deutlich, dass das Volksbegehren "Artenschutz" bzw. das Agieren und Argumentieren mancher Begehrensbefürworter erhebliche Wunden in der Bauernschaft hinterlassen habe. Wir haben uns sich auch mit dem Sprecher der Bundnis90/Die Grünen Landtagsfraktion im bayerischen Landtag, Herrn Abgeordneten Ludwig Hartmann in einem über dreistündigem Gespräch auf Kreisebene ausgetauscht, konnte Bissinger feststellen. Es war der Versuch, Hartmann die Probleme und Zwänge welchen die Bauern unterliegen, aber auch die Leistungen der Bauernfamilien für den Arten und Naturschutz aufzuzeigen. Im Herbst 2019 haben sich bei uns im Landkreis wie auch in anderen Regionen Bäuerinnen und Bauern in dem Aktionsbündnis "Land schafft Verbindung" zusammen getan um auf die desaströse Lage der Landwirtschaft in unserem Land aufmerksam zu machen, führte Bissinger weiter aus. Dieses Aktionsbündnis wird vom Bayerischen Bauernverband aktiv unterstützt, denn nur gemeinsam kann unsere Berufsgruppe noch auf sich aufmerksam machen und etwas erreichen. Sowohl er wie auch Kreisbäuerin Marianne Stelzle stehen in engem Kontakt mit den Sprechern des Bündnisses, betont der Kreisobmann.

Gleich drei Gastreferenten nahmen sich dem brisanten Thema an

Xaver Fink stellte die Firma OSI Food Solutions, welche ihren zweitgrößten Verarbeitungsbetrieb in Günzburg hat, vor. Sitz der Firma ist in der Nähe von Chicago in den USA. Produziert bzw. verarbeitet werde an 65 Produktionsstätten in 17 Ländern. Es werden Fertig- und Halbfertiggerichte für viele der weltweit führenden Markenhersteller im Handel und Food Service produziert, so Fink. Seit dem Jahr 1979 werde im Werk Günzburg produziert. Die maximale Kapazität liege hier bei 75.000 Tonnen im Jahr, wobei nur Rind- und Schweinefleisch verarbeitet werde. Die Produktion und Weiterverarbeitung von Lebensmitteln ist mit einem sehr hohen Maß an Qualitätsstandards verbunden. Fink führte aus, dass OSI sicherstellen möchte und muss, dass keines der  Produkte die das Werk verlassen irgendwelche nicht erwünschten Inhaltsstoffe aufweist und immer die gleich hohe Qualität hat. Das bedeutet, dass die bei uns angelieferte Ware vom Eintreffen bis zum Verlassen des Werkes als fertiges Produkt einer Vielzahl von Kontrollen und Überwachungen unterliegt. Dieses System bedeutet auch zugleich eine lückenlose Dokumentation aller Vorgänge. Jeder Mitarbeiter in unserem Betrieb bzw. in unseren Betrieben ist in dieses Qualitätsmanagement aktiv mit eingebunden. Wir produzieren Lebensmittel und sind auf das Vertrauen unserer Kunden und auf das der Verbraucher angewiesen. Dieses Vertrauen ist nicht selbstverständlich vorhanden. Daher sind wir jeden Tag bestrebt dieses Vertrauen zu stärken und das geht nur mit Kontrolle, Dokumentation und Transparenz, stellt Xaver Fink deutlich fest.

Ein weiterer sehr wichtiger Bereich ist die Nachhaltigkeit in Verarbeitung und Produktion. Mit verantwortlich bei OSI Europa ist dafür Andrea Munoz-Ardila. OSI denkt hier in drei Hauptbereichen so Munoz-Ardila. Nachhaltige Lieferkette - Umwelt - soziale Verantwortung. Munoz-Ardila erläutert, dass es OSI wichtig ist diese Nachhaltigkeit bereits beim Tierhalter beginnen zu lassen. Hier spielen Tierwohl, Antibiotikaeinsatz und Tierschutz eine große Rolle. Selbst achte man in den OSI Betrieben auf den CO² Abdruck. Hierzu werde man nach und nach auf  regenerative Energien umstellen und auch Maschinen und Geräte laufend modernisieren um den Energieverbrauch zu senken, selbstverständlich gehöre die Reduzierung von Abfällen ebenfalls dazu. Diese Nachhaltigkeit beschränkt sich jedoch nicht nur auf OSI selbst. Es wird auch bei den Schlachthöfen für eine nachhaltige Produktion in allen Bereichen geworben. In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Bauernverband und  dem größten OSI Kunden, der Schnellrestaurantkette McDonald’s, wurde das "BEST BEEF" Programm entworfen. Es richtet sich ausschließlich an die Landwirtschaft und stellt einen finanziellen Anreiz für die teilnehmenden Betriebe dar. Natürlich gelten hier strengere Anforderungen an die Tierhaltung wie diese vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind, aber es macht sich für die Bauernhöfe durchaus bezahlt. Andrea Munoz-Ardila machte deutlich, dass nachhaltige Produktion nur mit einer ausführlichen Dokumentation all dessen was getan wird, gleich ob bei OSI, im Schlachthof oder beim Landwirt, sichergestellt werden kann.

Jürgen Straub von McDonald´s Deutschland erläuterte in seinem Part der Vortragsreihe die Praxis der Dokumentations- und Kontrollmechanismen bei McDonald´s. Die Restaurants selbst unterliegen einem engmaschigen Kontrollnetz welches sie täglich durchführen müssen. Hierzu gehört z. B. die Kerntemperaturmessung des Grillgutes nach einem genau vorgeschriebenen Verfahren. Daneben gibt es wiederkehrende angekündigte Kontrollbesuche und zusätzlich erlauben wir uns unangemeldete Hygienekontrollbesuche in den Restaurants jederzeit durchzuführen. Das Personal in den Restaurants wird regelmäßig geschult und unterwiesen. Der gesamte Warenverkehr sowie alle Kontrollen und Überprüfungen müssen akribisch genau dokumentiert werden. Straub erläuterte, dass die Mehrzahl der McDonald´s Restaurants nicht von McDonald´s selbst betrieben werden sondern deren Betreiber sogenannte Lizenznehmer sind die sich eben an die Vorgaben zu halten haben. Das Fazit der Vortragsreihe so Straub sei, dass alle die am Lebensmittelmarkt tätig sind nur mit Dokumentation und Überprüfung weiterhin erfolgreich am Markt teilnehmen werden können. Wir dürfen niemals vergessen, dass wir Lebensmittel erzeugen und verarbeiten. Da gelten die höchsten Standards und das ist auch gut so, resümierte Jürgen Straub.

In der Diskussion fragte ein Landwirt nach, wie es denn bei McDonald´s mit der Kundschaft die sich nach veganen Regeln ernähre bzw. welche Produkte für diese Kundenbereich aussehe. Hierzu berichtete Straub, dass McDonald´s selbstverständlich auch für diese Kunden in seinem Sortiment etwas anbiete. Tatsache ist jedoch, dass die Nachfrage nach fleischlichen Produkten gerade in der Teenagergeneration wesentlich höher sei als nach vegetarischen oder veganen Produkten.

Eine weitere Frage zielte in Richtung Produktion von Rindern. Gibt es Pläne von OSI oder McDonald´s selbst in die Erzeugung von Rindern, Schweinen oder Geflügel einzusteigen? Xaver Fink und Jürgen Straub konnten diese Frage kurz und knapp beantworten. Das Geschäft von OSI ist die Weiterverarbeitung und das von McDonald´s sind der Betrieb und die Organisation von Restaurants. Jeder solle das machen was er kann und Landwirte sind eben Meister in der Haltung von Nutz- und Schlachtvieh.

Ein Einblick in die Abläufe bei McDonald´s

Jürgen Straub von McDonald´s Deutschland erläuterte in seinem Part der Vortragsreihe die Praxis der Dokumentations- und Kontrollmechanismen bei McDonald´s. Die Restaurants selbst unterliegen einem engmaschigen Kontrollnetz welches sie täglich durchführen müssen. Hierzu gehört z. B. die Kerntemperaturmessung des Grillgutes nach einem genau vorgeschriebenen Verfahren. Daneben gibt es wiederkehrende angekündigte Kontrollbesuche und zusätzlich erlauben wir uns unangemeldete Hygienekontrollbesuche in den Restaurants jederzeit durchzuführen. Das Personal in den Restaurants wird regelmäßig geschult und unterwiesen. Der gesamte Warenverkehr sowie alle Kontrollen und Überprüfungen müssen akribisch genau dokumentiert werden. Straub erläuterte, dass die Mehrzahl der McDonald´s Restaurants nicht von McDonald´s selbst betrieben werden sondern deren Betreiber sogenannte Lizenznehmer sind die sich eben an die Vorgaben zu halten haben. Das Fazit der Vortragsreihe so Straub sei, dass alle die am Lebensmittelmarkt tätig sind nur mit Dokumentation und Überprüfung weiterhin erfolgreich am Markt teilnehmen werden können. Wir dürfen niemals vergessen, dass wir Lebensmittel erzeugen und verarbeiten. Da gelten die höchsten Standards und das ist auch gut so, resümierte Jürgen Straub.

In der Diskussion fragte ein Landwirt nach, wie es denn bei McDonald´s mit der Kundschaft die sich nach veganen Regeln ernähre bzw. welche Produkte für diese Kundenbereich aussehe. Hierzu berichtete Straub, dass McDonald´s selbstverständlich auch für diese Kunden in seinem Sortiment etwas anbiete. Tatsache ist jedoch, dass die Nachfrage nach fleischlichen Produkten gerade in der Teenagergeneration wesentlich höher sei als nach vegetarischen oder veganen Produkten.

Eine weitere Frage zielte in Richtung Produktion von Rindern. Gibt es Pläne von OSI oder McDonald´s selbst in die Erzeugung von Rindern, Schweinen oder Geflügel einzusteigen? Xaver Fink und Jürgen Straub konnten diese Frage kurz und knapp beantworten. Das Geschäft von OSI ist die Weiterverarbeitung und das von McDonald´s sind der Betrieb und die Organisation von Restaurants. Jeder solle das machen was er kann und Landwirte sind eben Meister in der Haltung von Nutz- und Schlachtvieh.