Wasertropfen
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Faktencheck Wasser

Daten und Fakten zu Gewässerschutz und Landwirtschaft

Das Thema Gewässer- und Trinkwasserqualität genießt hohe Aufmerksamkeit. Die Landwirtschaft steht immer wieder im Fokus, wenn es um die Verunreinigung des Grundwassers durch Nitrat und Pflanzenschutzmittel geht.

Mit dem Nitraturteil des Europäischen Gerichtshofes gegen die Bundesrepublik Deutschland und der  jahrelangen Diskussion um die Novellierung der Düngeverordnung, ist der öffentliche Druck auf die Landwirtschaft noch größer geworden. Grund genug für den Bayerischen Bauernverband, die Ängste der Menschen ernst zu nehmen und das Thema Gewässerschutz und Wasserqualität in Verbindung mit der Landbewirtschaftung genauer unter die Lupe zu nehmen.
 
Dabei wird vor allem deutlich: es ist nicht alles so einfach und eindeutig, wie es auf den ersten Blick erscheint. Der nachfolgende Faktencheck will versuchen, ein wenig Licht ins Dunkel dieses hoch komplexen Themas zu bringen und vor allem eine sachliche Diskussionsgrundlage zu schaffen.
 
Die folgenden Informationen erheben dabei keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und werden unter Berücksichtigung der fachlichen und politischen Entwicklungen immer wieder überarbeitet, ergänzt und aktualisiert.
 

Nitrat - ein heiß diskutierter Pflanzennährstoff

In Europa und Deutschland gilt für Nitrat im Trinkwasser ein Grenzwert von 50 mg/l. Darüber hinaus hört man immer wieder Empfehlungen, dass bei Säuglingsnahrung noch strengere Maßstäbe angelegt werden sollen. In der Diskussion um Wasserqualität und Gewässerschutz wird zudem häufig angeführt, dass z. B. die USA einen viel niedrigeren Nitratgrenzwert hätten.

Fakt ist: Nitrat selbst ist nicht gefährlicher wie Kochsalz und Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung sowie in vielen gesunden Lebensmitteln, wie Gemüse, vorhanden.
Erst wenn Nitrat durch Bakterien im Mundraum oder Magen (oder in nitrathaltigen Lebensmitteln wie Gemüse) teilweise in Nitrit umgewandelt wird können sich unter bestimmten Umständen und bei entsprechend hohen Konzentrationen Gesundheitsgefahren ergeben .... [weiterlesen]

 

 

Umstritten: Pflanzenschutzmitteleinsatz in der Landwirtschaft

Chemische Pflanzenschutzmittel (PSM) werden in der öffentlichen Wahrnehmung meist kritisch gesehen. In Deutschland gilt für Trinkwasser ein sehr strenger Grenzwert für den einzelnen Pflanzenschutzmittelwirkstoff von 0,1 µg/l (1 Mikrogramm (µg) = 1 Millionstel Gramm). Die Summe aller relevanten Wirkstoffe darf 0,5 µg/l nicht überschreiten.

Fakt ist: Pflanzenschutzmittel (PSM) sind wichtig für die Gesunderhaltung unserer Kulturpflanzen. Sie unterliegen in Deutschland einem strengen Zulassungsverfahren und wer sie gewerblich anwenden will, muss eine spezielle Ausbildung und regelmäßige Fortbildungen nachweisen.... [weiterlesen]

 

 

Grundwasserqualität in Deutschland – vorletzter Platz in Europa?

Es ist schon verwirrend: Einmal liest man, dass Deutschland eine der besten Trinkwasserqualitäten in Europa habe – ein anderes Mal ist davon die Rede, dass das Grundwasser europaweit nur in Malta schlechter sei wie in Deutschland. Wie passt das zusammen?

Fakt ist: Deutschland hat nicht das zweitschlechteste Grundwasser in Europa.

Grundsätzlich sind EU-Vergleiche wegen der stark unterschiedlichen Datengrundlagen in den einzelnen Ländern äußerst schwierig und oft gar nicht möglich. Im Fall der Messnetze zur Umsetzung der Nitratrichtlinie liefern beispielsweise die meisten Mitgliedsstaaten ihre repräsentativen Landesmessnetze und nicht – wie in der Richtlinie eigentlich vorgegeben – die Messstellen mit landwirtschaftlichem Einfluss... [weiterlesen]

 

 

Wie steht es um die Grundwasserqualität in Bayern?

Im Zusammenhang mit der Diskussion um die Düngeverordnung und die „roten Gebiete“ mit verschärften Auflagen entsteht oft der Eindruck, die Grundwasserqualität in Bayern sei besonders schlecht.

Fakt ist: Bayern steht im Vergleich zu den meisten deutschen Bundesländern in Bezug auf die Grundwasserqualität sehr gut da... [weiterlesen]

 

 

Landwirtschaft in Bayern – welche Rolle spielt Gewässerschutz?

Die Landwirtschaft wird oftmals als einer der Hauptverursacher von Gewässerverschmutzungen dargestellt und vielfach wird der Eindruck erweckt, dass Grundwasser- und Gewässerschutz in der aktuellen landwirtschaftlichen Praxis keine Rolle spiele.
Fakt ist: Landwirte sind sich ihrer Verantwortung bewusst und wollen Verluste von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie Ackerboden auch aus wirtschaftlichen Gründen minimieren. Dies gelingt dank technischem Fortschritt im Alltag immer besser. Viele Landwirte führen außerdem freiwillig zusätzliche gewässerschonende Maßnahmen durch... [weiterlesen]

 

 

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