Vereinfachung und Bürokratieabbau machen – nicht nur darüber reden!
10-Punkte-Katalog des Bayerischen Bauernverbandes an die Bundesregierung
20.10.2025 | Mit dem „Herbst der Reformen“ hat Bundeskanzler Friedrich Merz einen politischen Aufbruch angekündigt. Der Bayerische Bauernverband (BBV) fordert nun, dass dieser Anspruch endlich auch für Landwirtschaft und ländlichen Raum gilt. Ziel muss sein, spürbare Vereinfachungen zu schaffen und die Überregulierung auf europäischer wie nationaler Ebene konsequent abzubauen.
„Unsere Bäuerinnen und Bauern brauchen mehr Zeit für Feld, Stall und Wald – nicht für Formulare und Nachweise“, betont BBV-Präsident Günther Felßner. „Bürokratieabbau darf kein Lippenbekenntnis bleiben, sondern muss endlich umgesetzt werden.“
Der BBV hat dazu einen 10-Punkte-Katalog mit konkreten Vorschlägen an die Bundesregierung übergeben. Darin fordert der Verband unter anderem:
Düngerecht und EU-Nitratrichtlinie praxisgerecht überarbeiten, Monitoring umsetzen und einzelbetriebliche Regelungen ermöglichen.
Tierhaltungskennzeichnungsgesetz (THKG) nur weiterentwickeln, wenn ausreichend Mittel bereitstehen und die Herkunft verpflichtend gekennzeichnet wird.
Pflanzenschutz-Zulassungen beschleunigen und überflüssige Auflagen wie Unterschriftenpflichten abschaffen.
Stallbau erleichtern, Tierhaltung im Bau- und Immissionsschutzrecht rechtlich absichern und Bestandschutz stärken.
Wildtiermanagement mit praktikablen Regelungen für Wolf, Biber, Fischotter, Saatkrähe und Wildgänse umsetzen.
Steuerliche Risikoausgleichsrücklage zur Stabilisierung landwirtschaftlicher Familienbetriebe einführen.
Naturwiederherstellungs- und Entwaldungsverordnung aussetzen und in das EU-Vereinfachungspaket aufnehmen.
Gemeinsame Marktorganisation (GMO) mit Wahlfreiheit für Mitgliedstaaten statt zentraler Vertragszwänge gestalten.
„Der einfachste Bürokratieabbau besteht darin, nichts Neues und Zusätzliches an Dokumentations- und Kontrollpflichten zu schaffen“, so Felßner.