Eine Wiese mit vielen verschieden blühenden Blumen.
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Naturschutz kooperativ gestalten

Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt 2030: BBV nimmt Stellung

26.07.2023 | Das Bundesumweltministerium (BMUV) hatte seinen kürzlich vorgestellten Ziele- und Maßnahmenkatalog bis 9. Juli 2023 zur Diskussion gestellt. Der Bayerische Bauernverband bezog hierzu Stellung und forderte das BMUV dazu auf, die Anliegen und Belange der Land- und Forstwirtschaft zu berücksichtigen.

Der Bayerische Bauernverband hat in seiner Stellungnahme eine grundlegende Neuausrichtung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt 2030 (NBS 2030) gefordert. „Viele der für den Artenschutz so bedeutenden Kulturlandschaften, wie etwa Streuobstwiesen oder Almweiden, entstanden erst durch die landwirtschaftliche Nutzung und können nur durch sie weiter erhalten werden. Eine nachhaltige Forstwirtschaft hat zu einer erweiterten Vielfalt der Biodiversität in den Wäldern geführt“, betont BBV-Generalsekretär Georg Wimmer. In der NBS 2030 müssten deshalb Freiwilligkeit und Kooperation Vorrang haben.

„Die Land- und Forstwirtschaft nimmt ihre Verantwortung für den Erhalt und die Stärkung der biologischen Vielfalt ernst“, sagt Wimmer. Landwirte, Waldbesitzer und Grundeigentümer leisten zusätzlich zur nachhaltigen Landbewirtschaftung freiwillig zusätzliche Beiträge zur Biodiversität über das bayerische Kulturlandschaftsprogramm und die Vertragsnaturschutzprogramme. Die Bäuerinnen und Bauern sind auch bereit, noch mehr Umweltleistungen zu erbringen. Diese Leistung muss im Zuge des kooperativen Naturschutzes fair bezahlt werden. Gerade dies ist die Garantie für zusätzliche Beiträge zu mehr Biodiversität und zu mehr Ökosystemdienstleistungen, die langfristig erfolgreich sind.

Zudem wird in den bisherigen Vorschlägen des Bundesumweltministeriums zu NBS 2030 völlig unzureichend Rechnung getragen, dass mit der Zeitenwende durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine der Ernährungssicherung und der Versorgungssicherheit wieder besonderes Gewicht gegeben werden muss. Mit nationalen Alleingängen für überzogene und pauschale Auflagen in Deutschland über das Ordnungsrecht würde der geplante Nationale Strategieplan zur Biodiversität kontraproduktive Auswirkungen haben. Die geplanten Auflagen würden zu erhöhten Produktionskosten für die landwirtschaftlichen Familienbetriebe führen, einen Rückgang der Nahrungsmittelerzeugung in Deutschland und eine Verlagerung der Produktion in Länder mit weniger nachhaltigen Rahmenbedingungen auslösen.

Der Bayerische Bauernverband hatte Anfang Juli seine Mitglieder aufgerufen, an der Konsultation teilzunehmen und persönlich Position zu den Vorschlägen zu beziehen.

Die ausführliche BBV-Stellungnahme mit Vorschlägen zur Biodiversitätsstrategie gibt es hier zum Download.

Download: Stellungnahme des BBV zur Nationalen Biodiversitätsstrategie (NBS) 2030