Matthias Borst bei der Beratung zur EU-Agrarpolitik in Brüssel
© BBV
Bei der Anhörung im EU-Parlament: (v. l.) Czeslaw Siekierski (Vorsitzender Agrarausschuss), die EU-Abgeordneten Herbert Dorfmann, Dr. Peter Jahr, Albert Deß und Ulrike Müller, Ex-Landwirtschaftsminister Josef Miller, der EU-Abgeordnete Norbert Lins und der stellv. BBV-Generalsekretär Matthias Borst.

Nachbesserungen bei GAP nötig

Bauernverband bei Anhörung des Agrarausschusses im Europäischen Parlament

19.10.2018 | In Brüssel fand am 9. Oktober im Agrarausschuss des EU-Parlaments eine Anhörung zur Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) statt. Als Experte war von der Europaabgeordneten Ulrike Müller der stellvertretende BBV-Generalsekretär Matthias Borst vorgeschlagen worden.

Das Parlament bestätigte diesen Vorschlag und wählte zudem zwei weitere Fachleuten, darunter der frühere Landwirtschaftsminister Josef Miller. Diskutiert wurde über die Vorschläge der EU-Kommission für die GAP nach 2020, zu denen die Experten Stellung nahmen und zwei Stunden lang Fragen der Abgeordneten beantworteten. Borst forderte, dass bei der Diskussion um die Zukunft der GAP die Menschen auf den Bauernhöfen viel stärker berücksichtigt werden müssen. Sie sind es, die auch in Zukunft von der Landwirtschaft leben wollen und müssen. „Es darf keine Kürzungen geben, sondern es ist eine solide Mittelausstattung nötig“, sagte Borst.

Die Vorschläge zu „Konditionalität“ und „Eco-Scheme“ stellen eine Gefahr dar, da starke Agrarumweltprogramme wie Kulap und VNP komplett ausgehebelt werden könnten. In Ländern wie Bayern, Baden-Württemberg oder Österreich ist Flexibilität nötig, um zu verhindern, dass Bauern unterm Strich weniger Kostenausgleich und Unterstützung für ihre Arbeit erhalten. Zudem sind Bagatell- und Toleranzregeln sowie einfachere Regeln bei den Direktzahlungen nötig. Die Politik muss endlich Vereinfachungen auf den Weg bringen, die die Landwirte bei ihrer Arbeit und im Alltag auf den Höfen wirklich spürbar entlasten.