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NRL: "Umsetzung nicht einfach von oben herab!"

Bauernverband warnt vor Umsetzung der Naturwiederherstellung auf Kosten der Land- und Forstwirtschaft

13.05.2025 | Anlässlich der Umweltministerkonferenz (UMK) vom 14. bis 16. Mai im saarländischen Orscholz und der dort stattfindenden Demonstration am 15. Mai, die vom Deutschen Bauernverband (DBV) und dem Saarländischen Bauernverband organisiert wird, bezieht der Bayerische Bauernverband (BBV) klar Stellung zur geplanten Umsetzung der EU-Naturwiederherstellungsverordnung (NRL): „Es darf nicht sein, dass eine gut gemeinte Verordnung am Ende gegen die Land- und Forstwirtschaft sowie die ländlichen Räume umgesetzt wird“, sagt BBV-Präsident Günther Felßner. „Klar muss sein: Die NRL darf nicht zu einem Enteignungsinstrument durch die Hintertür werden.“

Das Präsidium des BBV fordert, dass bei der nationalen Umsetzung Freiwilligkeit und Kooperation im Vordergrund stehen müssen. Statt pauschaler Flächenstilllegungen und zusätzlicher Auflagen brauche es den Dialog mit Landwirten, Waldbesitzern und Grundeigentümern. „In Bayern haben wir mit KULAP und VNP bewährte Programme, die zeigen: Naturschutz geht nur mit den Menschen, nicht gegen sie“, so Felßner.

Zugleich appelliert der BBV an die Umweltministerkonferenz, eine echte Mitsprache der Länder sicherzustellen. „Die Umsetzung der NRL darf nicht einfach von oben herab verordnet und übergestülpt werden. Wenn Pläne bis auf Landkreisebene konkretisiert werden sollen, dann braucht es auch Mitsprache bis auf Landkreisebene. Falls nötig müssen die Länder und der Bundesrat genau dafür Sorge tragen“, fordert Felßner.

Ein weiteres zentrales Thema im Zusammenhang mit dem Treffen der Umweltminister ist für den BBV das überfällige Bestandsmanagement beim Wolf. „Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass die Umweltminister seit Jahren reden, aber keine Lösungen liefern. Wir brauchen klare Regeln, Schutz der Weidetiere und endlich ein aktives Bestandsmanagement beim Wolf – und zwar jetzt!“, so der BBV-Präsident.

Der BBV fordert die Bayerische Staatsregierung auf, sich bei der UMK konsequent für diese Anliegen stark zu machen und zugleich auf europäischer Ebene Nachbesserungen an der Verordnung durchzusetzen. „Wenn Brüssel Vereinfachungen und Bürokratieabbau ankündigt, dann muss das auch für die NRL gelten. Sonst wird das Vertrauen der Menschen in die Politik aufs Spiel gesetzt“, so Felßner abschließend.