Landesvorstand Landfrauen und Staatsministerin Kaniber
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Der Landesvorstand der Landfrauen im Gespräch mit Staatsministerin Michaela Kaniber.

Alltagskompetenzen und Ernährungsstrategie

Im Gespräch mit Landwirtschaftsministerin Kaniber: BBV-Landfrauen haben Umsetzungsideen im Gepäck

06.02.2024 | Der erste Austausch des Landesvorstands der Landfrauen mit Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber in ihrer neuen Amtszeit stand im Zeichen des Zukunfts- und des Koalitionsvertrags.

Der Zukunftsvertrag, den die Bayerische Staatsregierung im September vergangenen Jahres mit dem Bayerischen Bauernverband geschlossen hat, beinhaltet unter anderem eine stärkere finanzielle Unterstützung der Umsetzung der Projektwochen „Alltagskompetenzen – Schule fürs Leben“ mit bis zu 5 Mio. Euro pro Jahr.

Landesbäuerin Christine Singer erläuterte die Anliegen der BBV-Landfrauen. „Wir brauchen eine gut ausgestattete Koordinationsstelle Alltagskompetenzen als Anlaufstelle für die am Projekt beteiligten Bäuerinnen und Bauern, wo alle Angebote im Bereich der Land- und Hauswirtschaft sowie der Ernährung gebündelt werden. Diese soll beim Bayerischen Bauernverband angesiedelt sein“, sagte Singer. Für die land- und hauswirtschaftliche Fachexpertinnen und -experten sollen auch Lernmaterialien für ihren Einsatz im Schulunterricht in der Primar- und Sekundarstufe gemeinsam mit Partnern, wie z.B. dem Kern oder der LfL, entwickelt werden. Außerdem sollen methodisch-didaktische Schulungen angeboten werden.

Ein weiteres Thema war die Bayerische Ernährungsstrategie. Der Landesvorstand der Landfrauen befürchtet, dass die DGE-Ernährungsempfehlungen sehr pflanzenbetont ausfallen und Grundlage für die Qualitätsstandards in Kantinen und Projekten in der Ernährungsbildung werden könnten. Im bayerischen Koalitionsvertrag sei klar verankert, dass Fleisch zu einer ausgewogenen Ernährung dazu gehört. Dies sollte sich auch in eigenen bayerischen Standards abbilden, lautet die Forderung des BBV-Landesvorstands.

Die Ernährungsbildung müsse von klein auf praxisorientiert gestaltet und ausgebaut werden. Eine institutionalisierte Ernährungsbildung von Kindesbeinen an, die sowohl die Erzeugung als auch die Nahrungszubereitung umfasst und die die Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft in Bayern und die Vielfalt ihrer Erzeugnisse aufgreift, muss aufgebaut werden. Dabei sollte die bayerische, traditionelle Esskultur wie z.B. regionale Spezialitäten berücksichtigt werden. (Positionspapier „Bayern braucht eine Ernährungsstrategie!“) Damit der Beitrag von Hülsenfrüchten in der Ernährung gesteigert werden kann, braucht es ein Modellprojekt, das die Schnittstelle zwischen Anbau und Abnahme praxisorientiert erforsche.