Gespräch im Kultusministerium
© Bayerisches Kultusministerium
von links: Geschäftsführerin der Landfrauen Dr. Andrea Fuß, Kultusminister Professor Michael Piazolo, Landesbäuerin Anneliese Göller und Bauernpräsident Walter Heidl

Alltagskompetenzen in der Schule: Projektwoche soll kommen

Gespräch mit Kultusminister und Zusage des Ministerpräsidenten

05.12.2019 | Die Vermittlung von Alltagskompetenzen in Schulen ist ein erster Schritt hin zu mehr Verständnis für die Erzeugung von Lebensmitteln und damit für die Wertschätzung der Arbeit der Bauernfamilien. Bauernpräsident und Landesbäuerin trafen sich mit dem Kultusminister, um die Projektwoche auf den Weg zu bringen.

Im Gespräch mit Kultusminister Michael Piazolo zum Thema Alltagskompetenzen machten Bauernpräsident Heidl, Landesbäuerin Göller und Geschäftsführerin Fuß deutlich, dass es bei der Umsetzung des Themas ein inhaltliches „Mehr“ im Vergleich zum vom Landtag beschlossenen verpflichtenden Unterrichtsgegenstand geben müsse. Sie forderten den Einsatz wissenschaftsbasierter Unterrichtsmaterialien, die Landwirtschaft objektiv darstellen. Das erfolgreiche Projekt „Landfrauen machen Schule“ müsse ausgebaut und Qualifizierungsangebote geschaffen werden, die Fachexperten ermöglichen, ihre Themen selbst in den Schulen darzustellen.

Ausgangspunkt war eine Unterschriftenaktion für ein Schulfach Alltagskompetenz und Lebensökonomie im Winter 2012/2013. Nach der Übergabe von mehr als 94.000 Unterschriften an den damaligen Kultusminister im April 2013 beschloss der Landtag zum Schuljahr 2014/2015 die Einführung eines verpflichtenden Unterrichtsgegenstandes Alltagskompetenz und Lebensökonomie – ein erster Erfolg für die Landfrauen. Im Zuge der Umsetzung des Volksbegehrens Artenvielfalt kündigte Ministerpräsident Söder Anfang April im Rahmen einer Pressekonferenz die Einführung eines Schulfachs Alltagskompetenz an.

Die Landfrauen brachten ihre Ideen zur Ausgestaltung ein und schlugen eine verpflichtende Projektwoche, Projekttage oder Module im Umfang eines Schulfachs vor, bei denen die Themen Erzeugung von Lebensmitteln, Ernährungs- und Gesundheitsbildung sowie nachhaltige Lebens- und Haushaltsführung aufgegriffen werden sollen. Ein Leistungsnachweis sei zur Dokumentation vorzusehen.

Zwischenzeitlich war die Rede von der Umsetzung an einem einzigen Projekttag, weshalb sich Landesbäuerin Göller noch im Vorfeld der BBV-Landesversammlung mit einem Brief an Ministerpräsident Söder wandte. Bei der BBV-Landesversammlung griff der Ministerpräsident das Anliegen der Landfrauen auf und kündigte die Einführung von Projektwochen an, die von Fachexperten gestaltet werden sollen. In einem nächsten Schritt gilt es nun, den finanziellen Rahmen für die Umsetzung auszuloten und geeignete Fachexperten für die Umsetzung im Schulunterricht zu gewinnen und bei Bedarf dafür zu qualifizieren.