Aktion Heimatteller im HdbL
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Landesbäuerin Christine Singer und Bauernpräsident Günther Felßner haben Ministerpräsident Dr. Markus Söder den ersten „Heimatteller“ im Haus der bayerischen Landwirtschaft Herrsching überreicht. Für die regionalen Köstlichkeiten, die das HdbL unter der Aktion "Heimatteller" anbietet, ist der Leiter der Gastronomie im HdbL, Christof Bulligan mit seinem Team verantwortlich.

Aktion „Regionalität stärken“

Landesbäuerin Singer überreicht Ministerpräsident Söder ersten "Heimatteller"

01.12.2022 | Im Rahmen der Landesversammlung des Bayerischen Bauernverbandes in Herrsching hat Landesbäuerin Christine Singer Ministerpräsident Markus Söder den ersten „Heimatteller“ im Haus der bayerischen Landwirtschaft überreicht. Singer machte dabei besonders auf die prekäre Situation der Schweinehalter aufmerksam.

Landesbäuerin Christine Singer überreichte Ministerpräsident Söder auch ein Brotzeitbrett in Schweineform mit der Aufschrift „Regionalität stärken“ und erläuterte die Sorgen der bayerischen Schweinehalter. Singer  zeigte dabei die Forderungen des Berufsstandes im Zusammenhang mit regionaler Erzeugung und Vermarktung von Lebensmitteln auf.

"In unserem Haus der bayerischen Landwirtschaft ist uns natürlich eine Küche mit möglichst vielen regionalen Produkten ein sehr großes Anliegen. Deshalb wollen wir nun ein weiteres sichtbares Zeichen für mehr Regionalität in allen Großküchen setzen und nehmen ab heute an der „Aktion Heimatteller“ teil, die Staatsministerin Kaniber im Mai diesen Jahres ins Leben gerufen hat. Der Heimatteller besteht überwiegend aus bayerischen Zutaten. Dies bedeutet, dass wir im HdbL unseren Essensgästen regelmäßig einen Heimatteller anbieten und dadurch den Regionalitätsgedanken immer wieder in die Herzen und Köpfe bringen", sagte die Landesbäuerin.

Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg hätten gezeigt, wie wichtig heimische, krisensichere Lebensmittelerzeugung ist. Während im Lebensmitteleinzelhandel inzwischen ein großes Sortiment an bayerischen Lebensmitteln zu finden sei, seien erkennbar heimische Zutaten auf den Speisekarten von Großküchen oftmals Fehlanzeige.

"Wenn wir allerdings regionale Lebensmittel wollen, ist aktuell vor allem politischer Flankenschutz für die Tierhaltung in Bayern nötig", sagte Singer. Denn ohne Tierhaltung in Bayern gibt es keine bayerische Milch, Käse, Eier und Fleisch und Wurst. "Besonders groß momentan unsere Sorge um die Zukunft der Schweinehaltung in Bayern, vor allem der Sauenhalter. So viele Schweinehalter wie noch nie hören in Bayern auf: Wir haben über 50 Prozent der Schweinehalter in Bayern in den letzten zwölf Jahren verloren, allein 600 von Mai 2021 bis Mai 2022."

Deshalb fordert der Bayerische Bauernverband, dass die Regio- und Bio-Regio-Ziele für staatliche und öffentliche Kantinen verbindlich umgesetzt werden müssen! Nur mit Verbindlichkeit werde es einen Nachfrageschub geben und damit ein tragfähiges Angebot von Seiten der Großhändler, ohne die die Umsetzung von Regionalität in Großküchen nicht gelingen werde. Jetzt müsse eine Beratungs- und Förderinitiative starten, um Schweinehaltern in Bayern eine langfristige Perspektive und ein Zeichen zu geben, dass sie wichtig und gewollt sind.

Das Haus der bayerischen Landwirtschaft Herrsching leistet bereits heute einen wichtigen Beitrag zu mehr Regionalität beim Essen: eine Reihe von Produkten wird direkt „aus der Nachbarschaft“ bzw. aus der Region rund um den Ammersee bezogen: Eier, Bio-Säfte, Milchprodukte, Honig, Backwaren, Fleisch. Beim Einkauf im Gastro-Großhandel versucht die Küche ebenfalls, wenn möglich, bayerische Lebensmittel einzukaufen, allerdings ist hier das großküchentaugliche Angebot mit garantierter bayerischer Herkunft noch sehr ausbaufähig. Schon seit vielen Jahren ist die Küche des HdbL bio-zertifiziert und auch hier ist das Ziel, für Großküchen geeignete bayerische Produkte einzusetzen. Das Angebot ist hier leider noch ausbaufähig.

Das HdbL startet im neuen Jahr einen Coaching-Prozess, um das Thema Regionalität gegenüber den Gästen noch überzeugender zu kommunizieren und um zu sehen, wo noch Steigerungen beim Einkauf regionaler Zutaten möglich sind.