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Bauernhof
© BBV

Keine Erholung bei Einkommen der Bauernfamilien

Neuer Situationsbericht mit Ergebnissen der bayerischen Haupterwerbsbetriebe im Wirtschaftsjahr 2024/25:

10.12.2025 | Die wirtschaftliche Lage der bayerischen Haupterwerbsbetriebe hat sich auch im Wirtschaftsjahr 2024/25 nicht spürbar verbessert. „Von einer echten Erholung kann keine Rede sein. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten für unsere familiengeführten Betriebe halten an“, erklärt Carl von Butler, Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbands. Bereits 2023/24 waren die Unternehmensergebnisse in Bayern um rund 20 Prozent eingebrochen. Auch das aktuelle Wirtschaftsjahr zeigt keine Trendwende.

Der Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes, der heute in Berlin vorgestellt wird, bestätigt diese Entwicklung. Die bayerischen Haupterwerbsbetriebe erzielen im Durchschnitt ein Unternehmensergebnis von 69.695 Euro und liegen damit praktisch auf Vorjahresniveau (68.640 Euro). Damit bleibt das Ergebnis deutlich unter dem Niveau des Jahres 2022/23 (83.446 Euro). Dieses Ergebnis entspricht dem „Bruttoeinkommen“ aller im Betrieb mitarbeitenden Familienarbeitskräfte – davon zu leisten sind Lebensunterhalt, Beiträge zur landwirtschaftlichen Sozialversicherung sowie notwendige Investitionen. „Das zeigt eindrücklich, wie wenig finanzieller Spielraum aktuell bleibt“, so von Butler.

 

Große Spreizung nach Betriebszweigen

Die Auswertungen des DBV verdeutlichen eine sehr unterschiedliche Entwicklung in den Betriebsformen für das zurückliegende Wirtschaftsjahr 2024/2025:
 

  • Ackerbau: In Bayern kam es 2024/25 zu massiven Einkommensverlusten von rund 40 Prozent. Extrem schwierige Erntebedingungen, niedrige Getreidepreise und hohe Betriebsmittelkosten sind hier die Hauptursachen. 
  • Milchvieh/Futterbau: Eine gewisse Stabilisierung brachte eine Ergebnisverbesserung von rund 22 Prozent, nachdem das Vorjahr sehr schwach war. 
  • Schweinehaltung: Die leichte Erholung aus 2023/24 konnte nicht verstetigt werden; 2024/25 liegt das Ergebnis wieder 26 Prozent unter Vorjahr. Die fortdauernde politische Unsicherheit über die Zukunft der Tierhaltung verhindert Investitionen und belastet die Betriebe erheblich.

Hohe Kosten und unbefriedigende Erzeugerpreise belasten weiter


Das laufende Wirtschaftsjahr ist geprägt von unbefriedigenden Erzeugerpreisen, schwierigen Witterungs- und Ernteverhältnissen sowie Steigerungen etwa bei Arbeits-, Energie- und Betriebsmittelkosten. Die Daten des DBV zeigen über nahezu alle Kostenpositionen hinweg tendenziell steigende Aufwendungen, ohne dass gleichzeitig eine entsprechende Entwicklung bei der Erlössituation erkennbar wäre. „Für überfällige Investitionen in der gesamten Landwirtschaft braucht es attraktivere Erzeugerpreise, spürbare Kostenentlastungen und endlich Planungssicherheit“, fordert von Butler. „Überregulierung und Überbürokratisierung durch überzogene EU-Vorgaben und nationale Verschärfungen nehmen unseren Familienbetrieben die Luft zum Atmen – das gilt im Übrigen für viele Bereiche der deutschen Wirtschaft.“ Die Politik müsse jetzt handeln: „Den Absichtserklärungen zum Bürokratieabbau müssen endlich Taten folgen. Wir brauchen eine Motorsäge im Bürokratiedschungel und keine Nagelschere“, betont von Butler.


Hintergrund

Der Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes basiert auf Buchführungsdaten von mehr als 6.000 Haupterwerbsbetrieben in Deutschland – darunter rund ein Drittel bayerische Betriebe. Die Daten wurden gemäß der Agrarstrukturerhebung hochgerechnet. Ergebnisse auf Ebene von Regierungsbezirken oder Landkreisen liegen aufgrund der geringen Stichprobenumfänge nicht vor. Alle Informationen zum Situationsbericht finden Sie in Kürze unter www.situationsbericht.de