Kälbchen im Iglu
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Stellungnahme des BBV zu EU-Vorschlägen

Kommission stellt neue Regeln für Tiertransporte vor

07.12.2023 | Heute hat die EU-Kommission ihre Vorschläge zu Tiertransporten präsentiert. Grundsätzlich gilt: die bayerischen Tierhalterinnen und Tierhalter versorgen ihre Tiere täglich verantwortungsvoll und erwarten einen verlässlichen und verantwortungsvollen Umgang natürlich auch für den Transport ihrer Tiere. Und: Tiere sind so wenig wie möglich und so kurz wie möglich zu transportieren.

Bei verpflichtenden Vorgaben für Transportzeiten ist zu berücksichtigen, wie sich die Strukturen in der Landwirtschaft und in der Schlachtwirtschaft weiter entwickeln werden. Und bei Überlegungen für weitere Verschärfungen der Temperaturvorgaben für Tiertransporte ist neben den wissenschaftlichen Grundlagen auch die Praktikabilität im Zusammenspiel mit den Klima- und Wetterbedingungen vor Ort in Betracht zu ziehen. Entscheidend zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen und damit der Verlagerung von Tiertransporten in andere EU-Länder sind dabei einheitliche Vorgaben und einheitliche Kontrollen in allen EU-Mitgliedstaaten.

Den Export lebender Tiere ins Ausland zum Zweck der unmittelbaren Schlachtung lehnen wir ab. Dafür stehen mit der Schlachtung im Inland und dem Export von Fleisch und Fleischerzeugnissen geeignete Alternative zur Verfügung.

Beim Export von Zuchttieren ist die Situation allerdings differenziert zu beurteilen. Alleine durch die Zucht vor Ort mit Hilfe von zum Beispiel künstlicher Besamung oder Embryotransfer kann der zur zukünftigen Selbstversorgung nötige nachhaltige Zuchtfortschritt in Drittländern nur begrenzt erreicht werden. Daher erachten wir es als sinnvoll und vertretbar, hier weiterhin auch Zuchttiere in diese Länder zu exportieren. Gleichzeitig bekennen wir uns zu EU-weit hohen Standards gerade für diese Langstreckentransporte. Die jetzt von der EU-Kommission vorgelegten Vorschläge enthalten einige vernünftige Ansätze, aber auch mehrere Punkte, die schwierig umsetzbar sind und keinen Mehrwert für den Tierschutz bewirken. Hier sind noch Nachbesserungen nötig, um die Tiertransportstandards nachhaltig und praktikabel weiter zu entwickeln. Gleichzeitig müssen die Umsetzung und Kontrolle unbedingt einheitlich in allen EU-Mitgliedsstaaten erfolgen. Außerdem ist unnötige Bürokratie zu vermeiden.