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Landwirtschaftliche Maschinen zur Getreideernte vom Straßenrand aus gesehen
© BBV

Wetter bremst Drusch – Qualitätsprobleme bei Getreide

Ernte 2025 in Bayern: Ergebnisse der BBV-Ernteumfrage von Mitte August

19.08.2025 | Nach einem schlechten Erntejahr 2024 müssen die Ackerbauern in Bayern ein weiteres schwieriges Jahr verkraften. Zwar liegen die durchschnittlichen Erträge heuer etwas über dem sehr schwachen Vorjahr, doch Preisniveau und Getreidequalitäten fallen vielfach schlechter aus. Darauf weist der Bayerische Bauernverband in seiner aktuellen Einschätzung zur Erntesituation hin.

In Bayern war das Jahr 2025 während der Vegetationsphase der Getreidekulturen und des Rapses extrem trocken. Das hat bereits Ertrag gekostet. Genau in dem Zeitraum, in dem die Betriebe trockenes Erntewetter brauchen, hat es dann aber endlich geregnet: ein Segen für spätere Kulturen, wie Mais, Kartoffel, Zuckerrüben, aber auch für den Wald – aber auch eine Katastrophe für das erntereife Getreide, das teilweise am Halm angefangen hat zu keimen. Jeder Regentag hat den Bauern am Ende Qualität gekostet.

Hinzu kommt, dass trotz einer global geringeren Ernte der Preis für Weizen und Raps auf niedrigem Niveau verharrt. Der Markt hat keine Seele, gestiegene Produktionskosten werden nicht ausgeglichen und für viele Ackerbauern ist das erwirtschaftete Einkommen heuer nicht ausreichend.

Deshalb fordert der Bayerische Bauernverband die Marktpartner auf, Verständnis und Flexibilität zu zeigen, wenn vertraglich vereinbarte Mengen aufgrund von Wetterextremen nicht geliefert werden können. Ersatzkäufe zu Lasten der Erzeuger sind in dieser Situation nicht akzeptabel. Mehrgefahrenversicherungen müssen beweisen, dass sie in Extremjahren wie heuer Verluste ausgleichen. Wenn sie jetzt nicht greifen, muss über Alternativen gesprochen werden, um massive finanzielle Schäden für die Ackerbauern abzufedern.

Ergebnisse BBV-Ernte-Umfrage vom 12. August 2025

Die diesjährige Ernte in Bayern kam witterungsbedingt nur schleppend voran. Wiederholte Niederschläge während der Abreife haben vielerorts zu Verzögerungen und Qualitätsmängeln geführt. Die Ergebnisse stammen aus der aktuellen BBV-Umfrage unter bayerischen Ackerbauern.

Sommergerste
Ein Großteil der Flächen ist geerntet. Die durchschnittlichen Erträge liegen bei rund 53 dt/ha. Nässe, Lager und ungleichmäßige Abreife erschweren die Ernte. Häufiger Auswuchs mindert die Qualität, die Drusch-Feuchtigkeit liegt im Mittel bei rund 13 Prozent.

Winterweizen
Die Ernte von Winterweizen ist abgeschlossen, die gemeldeten Erträge liegen im Schnitt bei 71 dt/ha. Die anhaltend nassen Witterungsbedingungen haben zu Auswuchs und sinkenden Fallzahlen geführt. Der Proteingehalt beträgt im Mittel 12,8 Prozent, variiert jedoch stark zwischen 10 und 15 Prozent. Hektolitergewicht und Feuchtigkeit liegen bei rund 80 kg bzw. 13,8 Prozent. Schmachtkorn, Mykotoxine, Mutterkorn und Glasigkeit treten regional auf.

Winterraps
Auch die Rapsflächen konnten endlich gedroschen werden. Die gemeldeten Durchschnittserträge liegen bei 38 dt/ha. Hauptprobleme sind neben den Niederschlägen,  niedrige Bestandsdichten aufgrund fehlenden Wassers in der Vegetationszeit. Die Qualität ist überwiegend stabil, mit einem mittleren Ölgehalt von 42,8 Prozent.

Fazit
„Das Wetter hat uns in diesem Jahr besonders beim Getreide viel Geduld abverlangt. Neben verzögertem Drusch belasten Qualitätsprobleme wie Auswuchs und sinkende Fallzahlen die Vermarktungschancen. Beim Raps zeigen sich dagegen stabile Qualitäten, wenngleich die Erträge je nach Standort deutlich schwanken“, so der Bayerische Bauernverband.

 

Informationen zur Erntebilanz des Deutschen Bauernverbands vom 19. August 2025 finden Sie hier.