Kuhstall
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Edeka und ALDI: neuer Vorstoß bei Haltungsformstufen

BBV-Milchpräsident Köninger: „Ankündigungen sind fragwürdige Farce“

12.02.2024 | Im Rahmen der Grünen Woche und passend zum traditionellen „Milch-Montag“ der größten deutschen Agrarmesse machten die beiden Lebensmittelkonzerne ALDI Süd wie auch Edeka Ankündigungen, die neue Vorstöße bei den Haltungsformen enthielten. Der BBV kritisiert das Vorgehen massiv.

Edeka möchte den Schnittkäse der Eigenmarke ab 1. Januar 2024 schrittweise auf die Haltungsstufe 3 umstellen, wobei laut Edeka-Chef Markus Mosa „[…] der Preis für Käse aus Milch der Haltungsstufe 3 gleichbleiben soll“. ALDI Süd bietet ab sofort die Käseartikel der Eigenmarke in ihrer sog. „Frischkäsetheke“ ausschließlich aus Haltungsformstufe 4 (Bio-Qualität) an. Die „Frischkäsetheke“ sind Regalplätze mit einer besonderen Auswahl an hochwertigen Käsen innerhalb des SB-Angebots.

Der Milchpräsident des Bayerischen Bauernverbandes, Peter Köninger, sieht die Ankündigungen als eine fragwürdige Farce und kritisiert: „Der Lebensmitteleinzelhandel stellt sich als fairen uneigennützigen Beschützer für die Verbraucher und Förderer des Tierwohls dar, doch fällt er den Bauern dabei in den Rücken! Viele dieser Produkte kommen nicht aus Deutschland, zudem werden die vielen hochwertigen Produkte aus anderen Haltungsformstufen abgewertet“.

Köninger ist überzeugt: „Wenn an der Ladentheke das Tierwohl über den Preis nicht erkennbar ist, wird es auch auf Dauer keinen wirklichen Zuschlag für den Landwirt geben“. Am Ende gäbe es keine Verbesserung im Tierwohl, sondern nur eine Verlagerung der Tierhaltung in andere Länder.