Schleppertour Bayern blüht auf im Landkreis Schweinfurt
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v.l.: Dominik Himmler (BKLS), Kreisobmann Michael Reck,
Landwirte Arnold Bedenk und Hans Kraus, Dr. Claudia Kriegebaum (BKLS), Günther und Sigrid Hammer

"Bayern blüht auf"-Schleppertour

Schlepper macht Station im Landkreis Schweinfurt

30.07.2019 | Feldhamster in Unterfranken - aktiver Artenschutz durch Landwirte in Hambach

Ob es um Bienen und Insekten geht, um bedrohte Arten wie Lerchen oder Feldhamster, die Haltung alter Haus- und Nutztierrassen oder den Anbau alter Obst- und Gemüsesorten. Bayerns Bäuerinnen und Bauern nehmen den Artenschutz ernst.

Mit seiner Schleppertour „Bayern blüht auf“ macht der Bayerische Bauernverband im Sommer 2019 auf das Engagement der Landwirtschaft für die Artenvielfalt aufmerksam.

In den 70er Jahren noch in großen Mengen vorkommend, gilt der Feldhamster derzeit gemäß bayerischer Roter Liste als „stark gefährdet“ und gemäß deutscher Roter Liste sogar als „vom Aussterben bedroht“. Die EU hat ihn deshalb schon 1992 zur „streng zu schützenden Art von gemeinschaftlichem Interesse“ gemacht. In einzelnen Regionen ist er bereits ausgestorben. In Unterfranken, insbesondere in Gebieten im Landkreis Schweinfurt, Würzburg und Kitzingen, finden sich noch einige schützenswerte Teilpopulationen. „Faktoren, wie beispielsweise der Flächenverbrauch sowie die klimatischen Bedingungen beeinflussen das Überleben des Feldhamsters“, so Frau Dr. Claudia Kriegebaum, Betreuerin des Artenhilfsprogrammes von der Bayerischen KulturLandStiftung.  

Das erfolgreiche Projekt zur Unterstützung der stark gefährdeten Feldhamsterpopulation im Landkreis Schweinfurt wurde am Freitag, 26. Juli 2019 in Hambach durch Frau Dr. Claudia Kriegebaum sowie Herrn Dominik Himmler von der Bayerische KulturLandStiftung vorgestellt. Seit 2002 wird hierfür ein spezielles Feldhamster-Hilfsprogramm (FHP) der bayerischen Naturschutzbehörden angeboten.
In Zusammenarbeit mit der Bayerischen KulturLandStiftung, die sich um die Planung, Verträge und Beratung der Landwirte kümmert, und der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung von Unterfranken mit finanzieller Unterstützung, leisten die Bauern einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz in Bayern.

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Schild Feldhamster

Insgesamt 23 Landwirte im Landkreis Schweinfurt unterstützen dieses Projekt zum Schutz des Feldhamsters  auf einer Gesamtfläche von 42 ha und führen alle Maßnahmen auf freiwilliger Basis durch. Von den Landwirten wird jährlich ein sogenannter „Hamsterstreifen“, der fünf bis zehn Meter breit ist, angelegt. Dieses Jahr wurden insgesamt 209 Hamsterstreifen im Landkreis Schweinfurt angelegt. Diese Streifen dienen dem Hamster als Refugium, in denen er vor der Winterruhe Baue und Vorräte anlegen kann. Es handelt sich hierbei überwiegend um Getreidebestände.

Kreisobmann Michael Reck, Dittelbrunn, hat sich zum ersten Mal in diesem Jahr an dem Artenhilfsprogramm zum Schutz des Feldhamsters beteiligt und macht deutlich, dass „die Landwirte großen Wert auf Artenvielfalt legen und freiwillig diese Maßnahmen für den Feldhamsterschutz betreiben.“ Landwirt Hans Kraus, Geldersheim, beteiligt sich seit Beginn dieses Projektes für den Schutz des Feldhamsters.

Nähere Informationen über das Feldhamster-Hilfsprogramm finden Sie unter:
http://www.bayerischekulturlandstiftung.de/feldhamsterschutz-in-bayern-600360

TV-Mainfranken war dabei

Während der Tour durch den Landkreis Schweinfurt, war auch TV-Mainfranken vor Ort. Hier der Link zum Beitrag: https://www.tvmainfranken.de/mediathek/video/aktion-bayern-blueht-auf-landwirte-setzen-sich-fuer-artenvielfalt-ein/