Hebamme Christine Dinzinger beim Tag der jungen Bäuerin
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Hebamme Christine Dinzinger erklärt die Aufgaben und Funktionen der Haut, auch und gerade in emotionaler Hinsicht.

Hau(p)tsache gesund

Tag der jungen Bäuerin in Rosenheim

01.04.2020 | Es deutete sich schon an: Anfang März warf Corona schon Schatten und das spiegelte sich in den Teilnehmerzahlen. Trotzdem fand der Tag der jungen Bäuerin in Mietraching statt, wenn auch in kleinem Rahmen. Und zum Glück waren alle gesund und sind es auch geblieben.

Hautschutz und -pflege bei Babys und Kleinkindern

In einem ganz kleinen Kreis fand der Tag der jungen Bäuerin in Mietraching in diesem Jahr statt. Kreisbäuerin Katharina Kern und ihre Stellvertreterin Maria Bichler freuten sich jedoch umso mehr, dass sie 27 jungen Frauen begrüßen durften. Dieser enge Rahmen ermöglichte es damit aber auch, dass sich jede der jungen Bäuerinnen und Landfrauen kurz vorstellen konnte und damit ein ganz persönliches Bild untereinander entstehen durfte. "Es ist uns ein großes Anliegen, gerade die jungen Bäuerinnen zu erreichen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu treffen", hob die Kreisbäuerin hervor. Das Gasthaus Kriechbaumer in Mietraching schaffte in der gemütlichen Weinstube mit einem gewohnt reichhaltigen Buffet eine herzliche Atmosphäre und sorgte damit für Wohlbefinden.

Thema des Tages war die Haut und deren Schutz, was im Zusammenhang mit der aktuellen Gesundheitsoffensive -„Hau(p)tsache gesund!“ der Landfrauen angeboten wurde. Hebamme Christine Dinzinger aus Rosenheim sprach insbesondere über Hautschutz und -pflege bei Babys und Kleinkinder, wobei sie hier ein besonderes Augenmerk auf den Hautkontakt legt. Als emotionelle Erste-Hilfe-Beraterin weiß die erfahrene Hebamme, wie wichtig das Fühlen als höchste Kompetenz ist und was Berührungen bewirken können. Sie stellt die Haut in ihrer Entwicklung in der Schwangerschaft und bei der Geburt, auch in Verbindung zu den Organen vor. „Die Haut schafft eine emotionale Verbindung und damit ist die wichtigste und intensivste Pflege für die Kinderhaut die Berührung“, erklärt Dinzinger. Sie empfiehlt daher „viel nackige Kinderhaut“. Die Haut zeigt als Ausdrucksorgan die Befindlichkeiten der Menschen, nicht nur bei Kindern. Die Hebamme wies auf verschiedene Krankheitsbilder hin, die an der Haut sichtbar werden und damit ein Indikator, auch für innere Krankheiten, sind. Ganz praktisch zeigte sie Behandlungsmöglichkeiten von Beschwerden auf. „Streichelt Eure Kinder ganz viel, massiert, ölt und berührt sie, aber überpflegt die Haut nicht mit unnötigen Mitteln“, rief sie den Zuhörerinnen zu. Auf die Fragen konnte Dinzinger dank der kleinen Runde gezielt eingehen und die Damen konnten wertvolle Hinweise auf für einzelne Leiden mitnehmen.

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Christiane Mayerl zeigt die Herstellung von Waschmitteln
Sehr interessiert waren die jungen Landfrauen an den einzelnen Arbeitsschritten für die "do it yourself"-Herstellung von Waschmitteln.

Wie stelle ich Wasch- und Putzmittel selber her?

Kreisbäuerin Katharina Kern wies in der Pause auf verschiedene geplante Aktivitäten im Kreisverband hin und gab auch erste Hinweis auf das für das Schuljahr 2020/2021 eingerichtete Schulfach „Alltagsökonomie“.

Passend zum Thema wurde am Nachmittag die Herstellung von Waschmitteln von Christian Mayrl vorgeführt. Durch viele Versuche und auch damit verbundene Missgeschicke hat sie Rezepturen für Waschmittel und Reinigungsmittel entwickelt, die aus natürlichen Zutaten bestehen und damit der Haut guttun. Auch die Umwelt wird geschont, denn der Plastikmüll reduziert sich zudem. Mayrl beschrieb die verschiedenen Zutaten, ihre Konsistenz, die Anwendungsmöglichkeiten mit den Vor- und Nachteilen und die Herstellung der Mischungen. Mit der Hilfe von der stellvertretenden Kreisbäuerin Maria Bichler stellte sie ein Waschmittel, einen Weichspüler und ein WC-Pulver her und ging dabei auf die Fragen der Zuhörerinnen ein. „Bitte besuchen Sie einen Kurs bei mir, wenn Sie die konkreten Rezepturen nutzen möchten, denn bei der Zubereitung ist es wichtig, vorsichtig zu sein“, empfahl Mayrl. Bestimmt werden in absehbarer Zeit auch wieder Kurse von den Ortsbäuerinnen angeboten, in der ganz praktisch die Herstellung erfolgen kann.