Zukunft der niederbayerischen Landwirtschaft sicherstellen

Beantwortung vieler offener Fragen

In guter und vertrauensvoller Atmosphäre fand kürzlich das Jahresgespräch zwischen dem Bayerischen Bauernverband und der Regierung von Niederbayern statt. Regierungspräsident Rainer Haselbeck verwies auf die enge Verbundenheit Niederbayerns mit der Landwirtschaft und lobte die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Bauernverband.

Zu Beginn des Austausches berichtete der niederbayerische BBV Präsident Siegfried Jäger über große Schäden durch Engerlinge, die im heurigen „Fraßjahr“ wieder in einigen Regionen des Bayerischen Waldes zu erwarten sind. Er wies darauf hin, dass notwendige mechanische Bekämpfungsmaßnahmen ohne großen bürokratischen Aufwand ermöglicht werden müssen. Die Vertreter der Regierung sicherten hier im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten ihre Unterstützung zu. 

Ein weiteres Thema war die große psychische Belastung vieler Landwirte auf ihren Betrieben angesichts der immer größer werdenden Anforderungen. Bezirksbäuerin Claudia Erndl verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Unterstützung durch Dorf- und Betriebshelfer/innen und auf die vielfältigen Beratungsangebote, die in den Betrieben noch stärker bekannt gemacht werden sollten. 

Auch die umfangreichen Leitungsbaumaßnahmen in Niederbayern wurden angesprochen. Die Umsetzung der Bodenschutzkonzepte war in der Vergangenheit nicht immer zufriedenstellend, so die Vertreter des BBV. Die bodenkundliche Baubegleitung ist im Planfeststellungsbeschluss festgelegt. Bei Problemen solle mit den Beteiligten vor Ort gesprochen werden, um das Zeitfenster für die Ausführung der Bauarbeiten und Beschränkungen durch Bewirtschaftungsauflagen bestmöglich abzustimmen. 

Franziska von Krezmar, die Leiterin des Bereiches Ernährung und Landwirtschaft an der Regierung von Niederbayern berichtete über die Anstrengungen, mehr regionale Lebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung unterzubringen. Nach dem aktuellen Stand seien bereits in über 60 % der staatlichen Kantinen die vorgegebenen Zielwerte eingehalten. 

Bezirksbäuerin Claudia Erndl verdeutlichte in diesem Zusammenhang, dass zu einer ausgewogenen Ernährung Fleisch und Fisch dazugehören. Darauf wird auch von Ernährungswissenschaftlern immer wieder hingewiesen, so die Bezirksbäuerin. 

Abschließend wurde noch die aktuelle Ausweisung von Windenergiegebieten in den Regionalplänen angesprochen. Stellv. Bezirkspräsident Sebastian Dickow verwies auf ein Angebot des Bayerischen Bauernverbandes, in diesen Gebieten, bei entsprechender Zustimmung der Grundeigentümer, Bürgerenergieprojekte zu entwickeln und zu begleiten, damit die Wertschöpfung in der Region bleibt und nicht an fremde Investoren abgegeben wird. 

Am Ende des Treffens bedankten sich Bezirkspräsident Siegfried Jäger und Regierungspräsident Rainer Haselbeck herzlich für den offenen und konstruktiven Austausch. Beide Seiten blicken zuversichtlich auf die weitere Zusammenarbeit – und auf das nächste Gespräch im Jahr 2026.

© Regierung von Niederbayern