Schlachthof Landshut muss erhalten bleiben!
Für unsere Bauern, unsere Tiere und unsere Region
Der Bayerische Bauernverband Landshut schlägt Alarm: Der Schlachthof Landshut steht vor dem Aus. Bereits am Mittwoch, den 12. November, entscheidet die Vertreterversammlung der Erzeugergemeinschaft Südbayern (EG Südbayern) über die mögliche Schließung des modernsten Schweineschlachthofes Bayerns. Für die bäuerlichen Betriebe in der Region wäre das ein harter Schlag – wirtschaftlich, strukturell und emotional.
Regionale Strukturen sichern – statt zerstören
Georg Sachsenhauser hielt die Begrüßung und Moderation bei der gestrigen Dringlichkeitssitzung des BBV Landshut in Weihmichl. „Der Schlachthof Landshut ist ein zentraler Bestandteil der regionalen Wertschöpfungskette“, betonte Kreisobmann Georg Sachsenhauser. Über 180 Landwirtinnen und Landwirte waren gekommen, um gemeinsam ein starkes Signal zu setzen: Der Schlachthof muss bleiben!
Mit einer Kapazität von bis zu 21.000 Tieren pro Woche ist Landshut nicht nur der größte, sondern auch einer der modernsten Schlachtstandorte in Bayern. Die Landwirte der Region Niederbayern – einem der bedeutendsten Schweineerzeugungsgebiete im Freistaat – sind auf kurze Wege angewiesen.
„Wenn Landshut schließt, bedeutet das längere Transportzeiten, mehr Stress für die Tiere und höhere Kosten für die Betriebe“, so Sachsenhauser weiter. „Das wäre ein Rückschritt für das Tierwohl und für die Nachhaltigkeit.“
Tierwohl braucht Nähe – und planbare Strukturen
Der BBV Landshut weist darauf hin, dass die regionale Schlachtung eine entscheidende Rolle für Tierwohl, Qualität und Verbrauchervertrauen spielt. Kurze Wege bedeuten weniger Belastung für die Tiere und damit hochwertigeres Fleisch. „Tierwohl fängt nicht erst im Stall an, sondern endet beim letzten Schritt der Lebensmittelkette“, sagte ein Schweinehalter aus Vilsbiburg während der Versammlung.
Eine Schließung würde nicht nur rund 137 Arbeitsplätze kosten, sondern auch hunderten bäuerlichen Familienbetrieben die wirtschaftliche Grundlage entziehen.
Politik und Gesellschaft in der Verantwortung
BBV-Generalsekretär Carl von Butler, der eigens nach Weihmichl gekommen war, berichtete über die laufenden Gespräche mit Politik und Verbänden:
„Wir sehen, dass auf politischer Ebene Bereitschaft zur Unterstützung besteht. Aber diese Prozesse brauchen Zeit. Jetzt darf der Schlachthof nicht voreilig geschlossen werden – wir müssen die Brücke bauen, bis Hilfen greifen.“
Von Butler machte deutlich, dass die aktuelle Situation auch Folge der angespannten Marktlage und der anhaltenden Preisprobleme sei. „Wenn Verbraucher Tierwohl und Regionalität fordern, dann müssen sie diese Werte auch an der Ladentheke unterstützen“, appellierte er.
Ein Appell an Vernunft und Verantwortung
Der Bayerische Bauernverband Landshut fordert die Vertreterversammlung der EG Südbayern eindringlich auf, keine endgültige Entscheidung zur Schließung zu treffen, bevor alle politischen, wirtschaftlichen und strukturellen Lösungswege ausgeschöpft sind.
Der BBV Landshut wird sich gemeinsam mit den Schweinehaltern, der NGG-Gewerkschaft und der Politik weiterhin mit aller Kraft für den Erhalt des Standorts einsetzen. Denn: Nur mit regionalen Schlachthöfen bleibt die Landwirtschaft in der Region zukunftsfähig.