Schleppertour Landkreis Haßberge
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"Bayern blüht auf"-Schleppertour

Schlepper macht Station im Landkreis Haßberge

31.07.2019 | Wiesenweihenschutz in Unterfranken

Ob es um Bienen und Insekten geht, um bedrohte Arten wie Lerchen oder Feldhamster, die Haltung alter Haus- und Nutztierrassen oder den Anbau alter Obst- und Gemüsesorten. Bayerns Bäuerinnen und Bauern nehmen den Artenschutz ernst.

Mit seiner Schleppertour „Bayern blüht auf“ macht der Bayerische Bauernverband im Sommer 2019 auf das Engagement der Landwirtschaft für die Artenvielfalt aufmerksam.

Das Artenhilfsprogramm Wiesenweihe wurde im Landkreis Haßberge am Montag, 29. Juli 2019 in Holzhausen durch Frau Julia Ott und Herrn Marc Sitkewitz vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) vorgestellt. Die Wiesenweihe wird in Deutschland als „stark gefährdet“ und in Bayern als „extrem seltene Art“ gelistet.  Seit Einrichtung des Artenhilfsprogrammes (AHP) im Jahr 1992 durch das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) konnte bereits auf einem Artenschutzerfolg aufgebaut werden. „Diese Kooperation funktioniert nur, wenn Landwirtschaft und Naturschutz auf Augenhöhe zusammenarbeiten“, betonte Marc Sitkewitz, Leiter der Bezirksgeschäftsstelle Unterfranken des LBVs. „Auch sei diese Kooperation wichtig, um den Bestand der Wiesenweihe zu halten oder noch mehr zu verbessern“, so Julia Ott, die zuständige Beauftragte in Unterfranken für das AHP der Wiesenweihe. Die Landwirtschaft spielt hier eine große Rolle, um dem Erhalt beizutragen, indem sie Lebensraum schafft.

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Nest eines Wiesenweihe-Paares
Nest eines Wiesenweihe-Paares
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Schleppertour Haßberge

Landwirt Alexander Krauser beherbergt auf seinen Flächen bei Holzhausen in diesem Jahr elf Brutpaare. „Die ersten Brutpaare kamen vor vier bis fünf Jahren zu mir“, sagt Landwirt Alexander Krauser. Und sie kommen immer wieder und werden mehr. So beherbergt Alexander Krauser auf seinen Flächen bei Holzhausen in diesem Jahr elf Brutpaare – so viele wie noch nie.

Besonders beliebt für die Nester sind Weizenfelder. Beim Auffinden eines Nestes, lassen die Landwirte eine Fläche von 50 x 50 Metern rund um das Nest bei der Ernte stehen. Hier sind die Vögel bis zum Ausfliegen geschützt. Nachdem die Tiere das Nest verlassen haben – meist zwei Wochen später – kann die Restfläche vom Landwirt abgemäht werden. Und die Wiesenweihe macht sich auf den Weg nach Afrika.

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Restfläche um Wiesenweihennest
Restfläche um ein Wiesenweihennest

Bei einer weiteren Station im Itzgrund, heißt es: Natur schützen durch nützen! Die Interessengemeinschaft Itzgrund setzt sich dafür ein, die aktive Landwirtschaft zu erhalten und zu fördern. „So schaffen wir mit unserer intensiven Bewirtschaftung, Lebensraum für viele bedrohte Pflanzen- und Vogelarten zu erhalten“, so Landwirt Dieter Reisenweber. Die Pflanzenart Wiesenknopf sowie der Schmetterling Wiesenknopf-Ameisenbläuling gehören zu den bedrohten Arten. Im Itzgrund „bedienen sich Naturschutz und Landwirtschaft gegenseitig“, so Bürgermeister Helmut Dietz, Untermerzbach.

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Wiesenknopf
Wiesenknopf
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