2020-03-12Stallgespräch
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Stallgespräch auf Bullenmastbetrieb Spreng in Egweil

Bullenmäster öffnet seine Stalltüren

12.03.2020 | Die BBV Geschäftsstelle Ingolstadt lud zu einem Stallgespräch auf den Bullenmastbetrieb Spreng nach Egweil ein. Ein großes Anliegen war dabei, auf die Doppelmoral der EU-Politik im Hinblick auf das geplante Mercusur-Abkommen und Drittland-Importen von Rindfleisch hinzuweisen.

Betriebsleiter Peter Spreng begrüßte neben dem Vertreter des Donaukuriers auch den stellvertretenden Kreisobmann Johannes Scharl und den Vorsitzenden des Fleischerzeugerring Oberbayern West Siegfried Ederer – beide als Schweinehalter ebenfalls von den unsicheren politischen Rahmenbedingungen betroffen. Er stellte sein Betriebskonzept mit Bullenmast und Ackerbau vor und gewährte einen Einblick in seinen Bullenmaststall. Er zeigte auf, unter welchen gesetzlichen Rahmenbedingungen heimische Rindfleischproduktion stattfindet, wie die Vermarktung erfolgt und dass er noch einer der wenigen „übrig gebliebenen“ Bullenmäster im Landkreis Eichstätt ist. Er verdeutlichte auch die hohen deutschen Standards in der Nutztierhaltung hinsichtlich Tierwohl und Tiergesundheit. Z.B. die Tatsache, dass jeder Arztneimitteleinsatz vom Tierarzt verordnet und dokumentiert werden muss.

Ganz anders sehen hierzu die Regelungen in den sogenannten Mercusor-Staaten -Brasilien, Paraguay, Argentinien und Uruguay- aus. Antibiotika werden dort zur Leistungssteigerung eingesetzt und kann einfach von Landwirten gekauft werden. Erika Meyer, Geschäftführerin des BBV, wies generell darauf hin, dass in den Mercusor-Staaten deutliche niedrigere Standards hinsichtlich Lebensmittelsicherheit, Umwelt-, Tier- und Klimaschutz bestehen als dies in den EU-Staaten der Fall ist.

Problematisch werden diese Tatsachen nun, wenn durch das geplante Mercusor-Abkommen der Zollabbau erleichtert werde und durch die unterschiedlichen Standards eine Wettbewerbsverzerrung entsteht. Der BBV fordert die Parlamentarier in Deutschland auf, das Abkommen nachzubessern oder abzulehnen, um die heimischen Bullenmäster zu schützen und faire Bedingungen für die heimische Landwirtschaft zu schaffen.

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