Kreisobmann Karl Lappe, Direktor Matthias Borst, Kreisbäuerin Angelika Seyferth
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Betzensteiner Bauerntag

Bauern können auf Ausgleichszulage setzen

24.01.2018 | Betzensteiner Bauerntag: Vortrag des stellvertretenden BBV-Gerneralsekretärs Matthias Borst – Langjährige Ortsobmänner geehrt

Die oberfränkischen Landwirte sind auf die Ausgleichszulage angewiesen. Sie soll ungünstige naturbedingte Standortbedingungen ausgleichen. Seit 2006 wird über eine Weiterentwicklung diskutiert. Anfangs sahen die Neuregelungen vor, dass fast die Hälfte der bayerischen Gebiete aus der Förderung fällt. „Dieser schlimmste Fall konnte verhindert werden, sagte Matthias Borst stellvertretender Generalsekretär und zuständig für den Fachbereich Agrarpolitik beim Betzensteiner Bauerntag.
Kreisobmann Karl Lappe erhofft sich mehr Fairness durch die neuen Förderkriterien. Er forderte auch, dass sich die Landwirte in Sachen Öffentlichkeitsarbeit und Meinungsbildung stärker aufstellen. Wenn Probleme diskutiert werden, dann sei es mit sachlicher Argumentation meist schon vorbei. „Der Bürger lässt sich leiten von dem, was gerade medial durchgetreten wird“, sagte der Kreisobmann und führte als Beispiel die Glyphosat-Diskussion an. Beim Glyphosat sei die Sachlichkeit längst dem emotionalen Diskurs geopfert worden. „Einer will den anderen an Forderungen überbieten“, sagte Lappe.
Mit Skepsis blickte Lappe auf die kommenden Monate. Bei der Milch gehe es preislich jetzt wahrscheinlich eine Zeit lang bergab, befürchtete er. Grund dafür sei die derzeitige Mengensteigerung in der Produktion. Zuvor hatte der stellvertretende Bürgermeister Peter Marschall den zunehmenden Flächenverbrauch kritisiert. „Land ist nicht vermehrbar“, sagte er. Der Flächenverbrauch gehe zulasten fruchtbarer Ackerflächen und zulasten der Kulturlandschaft. Für die Kommunen sei dies freilich ein Dilemma, denn die Bürger erwarteten Gewerbe, Straßen und Infrastruktur, sonst wandern sie ab.
Auch BBV-Sprecher Matthias Borst nannte den Flächenverbrauch ein sehr heikles und sensibles Thema. Er kritisierte besonders, dass auch naturschutzrechtliche Ausgleichsflächen aus der Produktion herausgenommen seien. Diese Regelung müsse dringend auf den Prüfstand. Das von den Grünen initiierte Volksbegehren sehe dies allerdings nicht vor.

 

Ehrung aktiver Ortsobmänner

Beim Betzensteiner Bauerntag wurden auch einige langjährige aktive Ortsobmänner mit Urkunden und Anstecknadeln ausgezeichnet. Geehrt wurden für 20 Jahre Friedrich Köhler, Ortsverband Betzenstein-Mergners, Werner Steger, Ortsverband Leupoldstein-Ottenberg, und Hans-Martin Reif, Ortsverband Stierberg. Seit 30 Jahren ist Willy Kalb, Ortsverband Bernheck und seit 35 Jahren Heinz Weidinger aus Weidensees.