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Vereinfachungen bei EU-Agrarpolitik: „Jetzt liefern, nicht verwässern!“
Felßner fordert Einigung von Rat, EU-Kommission und EU-Parlament auf erweitertes GAP-Vereinfachungspaket
15.10.2025 | Am 17. Oktober finden auf EU-Ebene die abschließenden Trilogverhandlungen über das erweiterte Vereinfachungspaket zur laufenden Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) statt. Der Bayerische Bauernverband fordert Rat, EU-Kommission und EU-Parlament auf, sich auf eine zügige und praxisnahe Einigung zu verständigen. „Das Europäische Parlament hat zuletzt mit breiter Mehrheit zusätzliche und dringend notwendige Vereinfachungen für die Landwirtschaft beschlossen. Jetzt müssen Rat und Kommission diesen Weg mitgehen – Politik muss endlich mehr umsetzen, als nur über Bürokratieabbau zu reden“, erklärt BBV-Präsident Günther Felßner.
Das vom EU-Parlament erweiterte Paket beinhaltet mehrere konkrete Entlastungen für die Betriebe:
- Vereinfachung der Dauergrünlandregelung: Ackerflächen, die am 1. Januar 2023 Acker waren, sollen diesen Status behalten – auch wenn dort mehrere Jahre Ackergras steht. Damit entfällt künftig der Zwang, zum Erhalt des Ackerstatus zu pflügen.
- Streichung der Doppelregulierung GLÖZ 5 „Erosionsschutz“: Da GLÖZ 6 („Mindestbodenbedeckung“) bereits verbindlich ist, sollen überlappende Vorschriften entfallen.
- Mehr Flexibilität bei Fruchtfolgen: Für Betriebe mit bis zu 50 Hektar Ackerfläche soll künftig mehr Gestaltungsspielraum bei der Fruchtfolge gelten.
Felßner betont: "Diese Anpassungen bringen erste spürbare Entlastungen für unsere Landwirte - weniger Bürokratie, mehr Praxistauglichkeit. Entscheidend ist nun, dass der Trilog diese Fortschritte nicht wieder verwässert, sondern sie verbindlich in die EU-Regelungen übernimmt." Das GAP-Vereinfachungspaket könne erster wichtiger Schritt auf europäischer Ebene sein. Für Vertrauen, Planungssicherheit und ein klares Bekenntnis zu einer zukunftsfähigen, leistungsfähigen Landwirtschaft seien jedoch auch grundlegende Korrekturen bei den geplanten Regelungen wie NRL, EUDR und Soil Monitoring notwendig.