Gemeinsame Stimme der Alpenregion für starke EU-Agrarpolitik ab 2028
Bauernverbände von Bayern, Tirol und Südtirol fordern mehr Geld für künftiges Agrarbudget
An dem Treffen nahmen unter anderem Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbands, Landeshauptmann-Stellvertreter und Tiroler Bauernbundobmann Josef Geisler, Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger sowie Südtiroler Bauernbund-Landesobmann Daniel Gasser teil. Gemeinsam unterzeichneten sie ein Positionspapier mit Kernforderungen und einem 10-Punkte-Katalog an die EU-Kommission.
Im Zentrum der gemeinsamen Erklärung steht die Forderung nach einer Stärkung der bäuerlichen Familienbetriebe und einer klaren Absage an Kürzungen im Agrarbudget. „Unsere Bauernfamilien müssen gestärkt werden, weshalb die Vorschläge der EU-Kommission gerade zum Agrarbudget nicht akzeptabel sind und grundlegend korrigiert werden müssen“, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme.
Die Vertreter betonten die enorme Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft in den Alpenregionen: Rund 50.000 bäuerliche Familienbetriebe sichern dort mit ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung eine wertvolle Kulturlandschaft, leisten Beiträge zur Ernährungssicherung und tragen wesentlich zur wirtschaftlichen und sozialen Stabilität im ländlichen Raum bei.
Der regelmäßige Austausch zwischen Bayern, Tirol und Südtirol hat besondere Bedeutung, da die landwirtschaftlichen Strukturen in den drei Regionen eng vergleichbar sind. Viele Themen überschneiden sich: von den EU-Vorgaben bis hin zu regionalen Herausforderungen wie dem Umgang mit Problemraubtieren (Wolf und Bär), der EU-Ökoweideverordnung, Fragen des Pflanzenschutzes oder des Bürokratieabbaus. Dieser gegenseitige Dialog wird von allen Beteiligten sehr geschätzt, um voneinander zu lernen, erfolgreiche Ansätze zu teilen und gemeinsame Positionen im europäischen Agrardialog noch stärker einzubringen. „Gerade in Zeiten wachsender Unsicherheiten in der europäischen Agrarpolitik ist es wichtig, dass wir über Ländergrenzen hinweg zusammenstehen“, betonte Bayerns Bauernpräsident Günther Felßner. Auch die anderen Verbände unterstrichen, dass die drei Regionen mit ihren ähnlichen Strukturen und Herausforderungen im Alpenraum nur durch geschlossene Zusammenarbeit und klare politische Signale die Zukunft der bäuerlichen Familien sichern können.
Gemeinsames Positionspapier zu den Kommissionsvorschlägen zur GAP ab 2028