Die Präsidentenkonferenz des BBV trifft sich mit Bayerns Landwirtschaftsministerin Kaniber
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von links: Niederbayerns Bezirkspräsident Stadler, Unterfrankens Bezirkspräsident Köhler, Staatsministerin Kaniber, Bauernpräsident Heidl, Landesbäuerin Göller, Oberfrankens Bezirkspräsident Greif und Mittelfrankens Bezirkspräsident Felßner

BBV-Präsidentenkonferenz tauscht sich mit Landwirtschaftsministerin Kaniber aus

Bessere Bedingungen für die Landwirtschaft nötig

06.08.2020 | Die Corona-Pandemie bestimmt weiterhin das politische und gesellschaftliche Leben. Um über aktuelle Themen und Probleme in der Land- und Forstwirtschaft zu sprechen, traf sich die BBV-Präsidentenkonferenz letzte Woche Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.

Neben Bauernpräsident Walter Heidl und Landesbäuerin Anneliese Göller waren die Bezirkspräsidenten sowie hauptamtliche Führungskräfte des BBV und des Landwirtschaftsministeriums beteiligt. Gegenüber Staatsministerin Kaniber und Amtschef Hubert Bittlmayer haben die Mitglieder der Präsidentenkonferenz angesichts der jüngsten Diskussionen sowie der harten Entscheidungen in der Tierhaltung – insbesondere für Zuchtsauenhalter – deutlich gemacht, dass die Landwirte eine leistbare Nutztierstrategie von der Politik erwarten. Die Staatsregierung müsse Bayern als starken Tierhaltungsstandort mit bäuerlichen Betriebsstrukturen erhalten.

Rabattschlachten im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) bei Fleisch, Milch, Gemüse, Obst und anderen Grundnahrungsmitteln müssen durch ein Verbot preisgebundener Werbung verhindert werden. Die Staatsregierung wurde aufgefordert, den LEH als Glied in der Lebensmittelkette zu verantwortungsvollem
Handeln zu zwingen, sodass die Bauernfamilien als Erzeuger von Lebensmitteln von ihrer Arbeit und ihren Produkten leben können.

Für eine erfolgreiche Zukunft im Ackerbau, sichere Ernten und hohe Qualitäten muss aus Sicht des Bauernverbandes Sorge dafür getragen werden, dass auch künftig der nötige Pflanzenschutz und eine bedarfsorientierte Düngung gewährleistet bleiben. So sind bei der Gülleausbringung wissenschaftliche Erprobungen und weitere Alternativen zur streifenförmigen Ausbringung voranzubringen. Im Ökolandbau muss die Nachfrage für heimische Bioprodukte gestärkt werden.

Außerdem wird die Staatsregierung aufgefordert, die Forschung im Bereich Land- und Forstwirtschaft massiv zu verstärken. Unter anderem braucht es unbedingt den angekündigten Trockenforschungsstandort in Schwarzenau und ein bayernweites Netz an Praxisbetrieben, mit denen in Kooperation angewandte Forschung zu Fragen der Flächenbewirtschaftung und der Tierhaltung stattfindet. Für die bayerischen Betriebs- und Flächenstrukturen gilt es
zudem, die Chancen der Digitalisierung für eine noch präzisere Landwirtschaft nutzbar zu machen. Voraussetzung dafür ist flächendeckend leistungsfähiges Internet auf dem Land und auf jedem Hof.

Aufgrund der jüngsten Wolfsrisse wurde die Staatsregierung nochmals aufgefordert, die Weidetierhaltung in Bayern mit allen Mitteln zu schützen und zu erhalten. Außerdem macht die dramatische Lage, für die Borkenkäfer, Trockenheit und hohe Schadholzmengen in den Wäldern sorgen, gezielte finanzielle Unterstützung beim Aufarbeiten, Lagern und für alternative Holzverwertung - zum Beispiel Energiegewinnung - notwendig.