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Kühe auf der Weide
© Bayerischer Bauernverband

Öko-Weide: „Jetzt muss der Ball ins Tor!“

Gemeinsames Papier von Bio- und Bauernverbänden an Agrarkommissar Hansen übergeben

31.07.2025 | "Mir war es ein riesiges Anliegen, dass wir EU-Agrarkommissar Hansen bei seinem Besuch in Niederbayern zu einem Ruck bei der Weidepflicht im Ökolandbau bewegen", berichtete Bauernpräsident Felßner. Er hat ihm auf der Bühne vor rund 500 Zuhörern das gemeinsame Papier der Bio- und Bauernverbände - BBV, DBV, Naturland, Bioland und Demeter - überreicht und erneut eine flexiblere Umsetzung eingefordert.

Der EU-Kommissar ließ keinen Zweifel daran, dass er die landwirtschaftliche Tierhaltung halten und unterstützen will und kündigte an, die EU-Ökoverordnung aufzumachen, um unter anderem dafür eine Lösung zu finden. "Nun liegt der Ball bei Bund und Ländern: Sie müssen zeitnah eine Brückenlösung eröffnen, damit bis zu einer Änderung der EU-Verordnung keine Betriebe wegen nicht-vollumfänglicher Weidehaltung aus "öko" aussteigen müssen", fordert Felßner.

BBV-Präsident Felßner hatte sich seit Jahresbeginn - seitdem das deutsche Weidepapier in Kraft getreten war - intensiv dafür eingesetzt, dass auch Betriebe ohne vollumfängliche Weidehaltung "öko" bleiben können. Im Schulterschluss mit dem DBV und den Bioverbänden scheint es nun gelungen zu sein, einer Lösung näherzukommen.

© BBV Felßner-Hansen
Übergabe des Positionspapiers zur Weidepflicht: Roland Graf, BBV-Kreisobmann Regen, Naturland-Präsident Hubert Heigl, BBV-Präsident Günther Felßner und EU-Agrarkommissar Christophe Hansen. Foto: BBV

Damit greift die EU-Kommission zentrale Forderungen einer gemeinsamen Initiative von Bayerischem Bauernverband, Bioland, Demeter, Demeter Österreich, Deutschem Bauernverband und Naturland auf. Hansen verwies ausdrücklich auf das sogenannte „Weidepapier 2.0“, das diese Verbände gemeinsam erarbeitet hatten und das konkrete Vorschläge für pragmatische Übergangsregelungen enthält.

Die beteiligten Verbände fordern in einer gemeinsamen Pressemitteilung:
Bund und Länder müssen jetzt handeln. Sie haben das erforderliche Signal aus Brüssel erhalten und sind in der Pflicht, kurzfristig eine flexible Brückenlösung zur Umsetzung der Weidepflicht zu schaffen. Ziel muss sein, dass auch Betriebe, die aus betrieblichen Gründen keine vollständige Weidehaltung realisieren können, weiterhin ökologisch wirtschaften dürfen – ohne zu einem Ausstieg gezwungen zu werden.

Gemeinsam bekennen sich die sechs Verbände zum Ziel des EU-Kommissars, die ökologische Tierhaltung und insbesondere die Grünlandbewirtschaftung durch fach- und tierwohlgerechte Vorgaben zu stärken. Bäuerliche Familienbetriebe sollen dabei die nötigen Erleichterungen und die notwendige Planungssicherheit erhalten, um ihren Betrieb weiterhin ökologisch zu führen und an die nächste Generation weiterzugeben.