Zum Hauptinhalt springen
Zur Suche springen
Zum Footer springen
Zur Navigation springen
Wolf
© Margot Noyelle/unsplash

Kontinentale Wolfspopulation als günstig gemeldet - jetzt auch alpine Region bewerten!

BBV fordert Rechtssicherheit für Weidetierhalter im Alpenraum

13.10.2025 | Die Bundesregierung hat gegenüber der Europäischen Kommission den günstigen Erhaltungszustand der kontinentalen Wolfspopulation gemeldet. Damit ist klar: Der Wolf ist in Deutschland etabliert und langfristig gesichert. Für die Weidetierhalterinnen und -halter in Bayern eröffnet sich nun der dringend notwendige Spielraum für ein aktives Bestandsmanagement.

"Die Bewertung des günstigen Erhaltungszustands erfolgte auf Grundlage des mehrheitlichen Votums der Länderarbeitsgruppe Wolf. Damit liegt eine wissenschaftlich fundierte und fachlich abgestimmte Grundlage für das weitere Wolfsmanagement vor “, erklärt BBV-Umweltpräsident Stefan Köhler. „Sie zeigt: Der Wolf ist nicht mehr bedroht. Nun muss der nächste Schritt folgen – auch die alpine Region muss als günstig gemeldet werden, denn nur so erhalten unsere Weidetierhalter in Oberbayern und Schwaben endlich die Rechtssicherheit, die sie brauchen.“

Der Europäische Gerichtshof hat jüngst klargestellt, dass Mitgliedstaaten bei der Bewertung des Erhaltungszustands ausdrücklich auch grenzüberschreitende Populationen berücksichtigen dürfen. Für die Alpenregion bedeutet dies: Deutschland muss die enge Vernetzung der Wolfsvorkommen mit Österreich, Italien und der Schweiz einbeziehen. Gerade dort, wo die Zahl der Rudel in Bayern allein klein ist, eröffnet die europäische Rechtslage die Möglichkeit, die Population im Verbund als gesichert zu bewerten.

Für die Weidetierhaltung im Alpenraum ist dies von existenzieller Bedeutung: Auf Almen und Alpen und in den weitläufigen Hanglagen sind Herdenschutzmaßnahmen weder technisch noch wirtschaftlich dauerhaft machbar. Wenn der Wolf nicht wirksam reguliert werden kann, droht das Ende einer jahrhundertealten Bewirtschaftungsform – mit gravierenden Folgen für Biodiversität, Kulturlandschaft und Tourismus.

Der BBV fordert daher:

  • die konsequente Meldung auch der alpinen Region als günstig,
  • die Aufnahme des Wolfs ins Bundesjagdgesetz und in das Bayerische Jagdgesetz,
  • klare jagdrechtliche Regelungen, um schadensstiftende Rudel ohne bürokratische Hürden entnehmen zu können.

„Die Fakten liegen auf dem Tisch: Der Wolf ist gesichert. Jetzt ist die Politik am Zug. Wer unsere Weidetierhaltung erhalten will, muss den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen und auch für die Alpen den günstigen Erhaltungszustand nach Brüssel melden“, so Köhler abschließend.