Wasser für Pflanze und Tier – Ernährungssicherung braucht Vorrang!
Bauernpräsident Felßner zur geplanten EU-Wasserresilienzstrategie
Nach aktuellem Stand will die EU-Kommission vor allem auf die konsequentere Umsetzung bestehender Rechtsvorgaben setzen. Felßner dazu: „Gerade bei der EU-Nitratrichtlinie besteht jedoch dringender Überarbeitungsbedarf. Statt Kreislaufwirtschaft zu behindern, muss sie ermöglicht werden. Die derzeitige Ausgestaltung der Richtlinie ist weder praxistauglich noch sachgerecht – sie vermittelt ein falsches Bild der Wasserqualität in der EU.“
Die geplante Wasserstrategie müsse darauf ausgerichtet sein, Pflanzen bedarfsgerecht mit Nährstoffen zu versorgen und gleichzeitig die Wasserressourcen zu schützen.
„Ein nachhaltiges Wassermanagement ist essenziell – gerade mit Blick auf den Klimawandel. Es braucht ausreichende Möglichkeiten zur Bewässerung, damit wir auch künftig heimische Lebensmittel in der EU erzeugen können“, so Felßner.
Dabei betont der Bauernpräsident: „Die landwirtschaftliche Primärproduktion macht in Bayern nur rund 1,7 Prozent der gesamten Wasserentnahmen aus. Wir sprechen hier also nicht über einen Massenverbrauch, sondern über eine gezielte und verantwortungsvolle Nutzung.“
Die drei bislang bekannten Hauptziele der EU-Wasserresilienzstrategie sind:
1. Wiederherstellung und Schutz des Wasserkreislaufs als Grundlage für eine verlässliche Wasserversorgung
2. Aufbau einer intelligenten und zukunftsfähigen Wasserwirtschaft
3. Sicherstellung einer sauberen, bezahlbaren Wasser- und Abwasserversorgung
„Diese Ziele unterstützen wir ausdrücklich – aber sie müssen ganzheitlich gedacht werden“, unterstreicht Felßner. „So ist etwa der anhaltende Flächenverbrauch ein zentraler Faktor, der natürliche Wasserkreisläufe unterbricht. Wer den Wasserhaushalt stärken will, muss den Erhalt landwirtschaftlicher Flächen mitdenken. Und klar ist: Die Versorgung mit Nahrungsmitteln muss politische Priorität bleiben.“