Wassertropfen auf dem Wasser.
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"Regional und saisonal einkaufen spart Wasser!"

Tag des Wassers am 22. März: Wassersparend einzukaufen bedeutet regional und saisonal einzukaufen

21.03.2024 | „Wasser für den Frieden“ lautet das diesjährige Motto des Weltwassertages am 22. März - denn Wasser kann Frieden schaffen oder Konflikte auslösen.

Kriegerische Konflikte um Wasser scheinen im klimatisch begünstigten Bayern und Deutschland weit weg zu sein. Doch unser Konsumverhalten hat einen großen Einfluss darauf, ob andernorts internationale Konzerne der heimischen Bevölkerung das lebensnotwendige Wasser entziehen. „Wenn wir Lebensmittel und andere Konsumgüter aus Regionen mit Wassernot kaufen, importieren wir „virtuelles“ Wasser und verbrauchen dieses kostbare Gut genau an den Orten, die es am dringendsten benötigen“, sagt Peter Höfler, Gemüsebauer aus dem fränkisches Knoblauchsland und Vorsitzender des Arbeitskreises Sonderkulturen.

Zum großen Teil importieren wir unser Obst, Gemüse, unsere Nüsse und Hülsenfrüchte aus Regionen, die ein sehr hohes Wasserknappheitsrisiko haben, z.B. aus Südspanien, der östlichen Mittelmeerküste oder Kalifornien, wo es fast jedes Jahr massive Dürren gibt. Den größten Wasserverbrauch haben dabei die Zitrusfrüchte, die hierzulande überwiegend aus Spanien kommen.

Doch es gibt eine ganz einfache Strategie, um den indirekten Wasserverbrauch zu minimieren und zugleich die heimische Lebensmittelerzeugung zu stärken, weiß Höfler und rät: „Kaufen Sie so weit wie möglich heimische Lebensmittel – im Winter Kraut, Wurzelgemüse, Wintersalate, Lageräpfel oder konserviertes Obst und Gemüse und erst zur hiesigen Saison Spargel, Erdbeeren, Gurken und Tomaten.“ Produkte, die hierzulande nicht wachsen, könne man häufig durch heimische Alternativen ersetzen – beispielsweise Mandeln durch andere Nüsse, Reis durch Getreide und Südfrüchte durch Äpfel oder anderes saisonales Obst.

Auf tierische Produkte muss man übrigens nicht verzichten, wenn man Wasser sparen möchte – zumindest nicht, wenn sie hierzulande erzeugt werden. Das schlechte Image von Fleisch & Co. in Bezug auf den Wasserverbrauch beruht auf einer Fehlinterpretation des sogenannten „Wasserfußabdrucks“. Der Wasserfußabdruck unterscheidet zwischen „blauem“, „grünem“ und „grauem“ Wasser. „Grünes Wasser“ ist das natürlich vorkommende Boden- und Regenwasser. Als „graues Wasser“ wird jene Wassermenge bezeichnet, die an sauberem Wasser notwendig wäre, um verschmutztes Süßwasser ausreichend zu verdünnen. Bei tierischen Produkten stellt das „grüne Wasser“ den mit Abstand größten Teil des Wasserfußabdrucks dar. Man kann also guten Gewissens Fleisch, Milcherzeugnisse und Eier aus Bayern essen, ohne einen großen „Wasserrucksack“ zu riskieren.

Seit 1992 rufen die Vereinten Nationen (UN) den Weltwassertag am 22. März aus. Er soll jedes Jahr an die Besonderheiten aber auch an den immer wichtigeren Schutzbedarf von Wasser als der bedeutendsten Ressource allen Lebens dienen.