Landwirtschaft ist Teil der Lösung beim Thema Klimaschutz
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Landwirtschaft übererfüllt die Klimaziele

UBA-Projektionsbericht 2023 stellt Landwirtschaftssektor sehr gutes Zeugnis aus

13.09.2023 | Der Sektor verursacht weit weniger Treibhausgase als angenommen und ist damit sogar in der Lage die Zielverfehlungen der anderen Sektoren zu kompensieren. Das zeigt der vom Umweltbundesamt (UBA) Ende August veröffentlichte Projektionsbericht 2023.

Dieser untersucht die aktuelle Klimaschutzpolitik und beschreibt die Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland im Hinblick auf die Ziele für die Jahre 2030 beziehungsweise 2045.

Deutschland hat sich mit dem Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG) einen gesetzlichen Rahmen für seine Klimaschutzziele gegeben. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um mindestens 65 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 1990 reduziert werden. Dieses Ziel wurde in sog. Sektorziele heruntergebrochen. Bis zum Jahr 2040 sollen die Treibhausgasemissionen um 88 Prozent reduziert werden und bis zum Jahr 2045 soll Netto-Treibhausgasneutralität erreicht werden. Ob Deutschland dieses Budget einhält oder nicht, ermittelt der jährliche Projektionsbericht, den ein unabhängiges Forschungskonsortium im Auftrag des Umweltbundesamtes erstellt. 

Im Projektionsbericht 2023 werden zwei Szenarien beschrieben:

  • Erstens ein Szenario, das bis November 2022 alle vom Gesetzgeber beschlossen Maßnahmen berücksichtigt – das sog. Mit-Maßnahmen-Szenario (MMS).
  • Zweitens ein Szenario, das zusätzlich auch alle Maßnahmen berücksichtigt, die die Bundesregierung bereits geplant hat. Zum Beispiel das Gebäudeenergiegesetz und die höhere CO2-differnenzierte LKW-Maut - das sog. Mit-Weiteren-Maßnahmen-Szenario (MWMS). Dieses MWMS-Szenario, entspricht dem anvisierten Klimaschutzprogramm 2030, sofern es konsequent umgesetzt wird.

Die Projektion erfolgt entlang der im KSG definierten Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft, Abfallwirtschaft und Sonstiges sowie Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF).

Im KSG-Sektor Landwirtschaft werden die Ziele des KSG in beiden Szenarien deutlich übererfüllt. Im optimistischen Szenario mit weiteren Maßnahmen wird die Landwirtschaft bis 2030 insgesamt 40 Mio. t CO2-Äquivalente mehr einsparen als vorgesehen; im Szenario ohne Zusatzmaßnahmen sind es 20 Mio. t CO2-Äquivalente. Zum einen führen zurückgehende Tierbestände und geringere Stickstoff-Ausbringungsmengen zu sinkenden Emissionen. Zum anderen führten methodische Verbesserungen in der Berechnung im Treibhausgasinventar dazu, dass sowohl für historische Jahre als auch in der Projektion die Emissionen der Landwirtschaft deutlich niedriger liegen.

Wie schon in den vergangenen Jahren sind es insbesondere die Sektoren Verkehr (210 Mio. Tonnen), Gebäude (96 Mio. Tonnen) und Industrie (83 Mio. Tonnen), welche ihre Ziele nicht erreichen und sogar deutlich überschreiten werden. Ganz im Gegensatz zu den Sektoren Energiewirtschaft und Abfallwirtschaft. Neben der Landwirtschaft erreichen auch sie ihre Klimaziele und können damit teilweise, wenn auch nur geringfügig, die Zielverfehlungen der anderen Sektoren kompensieren.

Weitere Informationen erhalten Sie unter:

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/projektionsbericht-2023-fuer-deutschland

Zur Klimaschutzstrategie des Bayerischen Bauernverband geht es hier:

https://www.bayerischerbauernverband.de/klimaschutzstrategie