Gruppenbild zu Landfrauen machen Schule
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23. Projektauftakt von "Landfrauen machen Schule
v. l. n. r.: Bettina Hentschel - Lehrerin Grundschule Vilgertshofen-Issing, Birgit Behl - BBV, Ilse Aigner - Schirmherrin und Landtagspräsidentin, Christine Singer - Landesbäuerin , Brigitte Klamt - BBV

Vom Grünland zur Milch: Landwirtschaft zum Anfassen und Erleben

Schulkinder und BBV-Landfrauen feiern mit Landtagspräsidentin und Schirmherrin Ilse Aigner den 23. Projektauftakt von "Landfrauen machen Schule"

02.05.2025 | Wie kommt eigentlich die Milch ins Glas? Diese und ähnliche Schülerfragen rund um heimische Landwirtschaft und Ernährung beantwortet das erfolgreiche Bildungsprojekt „Landfrauen machen Schule“ der Landfrauen im Bayerischen Bauernverband (BBV) anschaulich und lebensnah. Auch heuer werden rund 6.000 Kinder aus 335 Klassen in ganz Bayern daran teilnehmen. Mit einer Auftaktveranstaltung in der Grundschule Vilgertshofen-Issing im Landkreis Landsberg am Lech feierte das Projekt zusammen mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner als Schirmherrin heute den landesweiten Start in seinen 23. Projektdurchgang.

„Unsere Landfrauen sind Botschafterinnen unserer bayerischen Landwirtschaft. Mit ‚Landfrauen machen Schule‘ bringen sie Ernährungsbildung an die Schulen und arbeiten gegen die Zerrbilder der Landwirtschaft. Das Projekt des Bayerischen Bauernverbandes fördert seit über 20 Jahren die Wertschätzung für unsere heimischen Nahrungsmittel, vermittelt Wissen über gesunde Ernährung und Alltagskompetenzen und stärkt das Bewusstsein für die wichtige Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern. ‚Landfrauen machen Schule‘ ist Schule fürs Leben – davon bin ich überzeugt!“, so Aigner.

“Mit ‚Landfrauen machen Schule‘ steht ein bewährtes Bildungsprojekt zur Verfügung“, freut sich Landesbäuerin Christine Singer. „Was das Konzept so erfolgreich macht, ist seine Kombination von Theorie, Praxis und Begegnung. Auch nach 23 Jahren sind die Zusammenhänge von Grünland, unserer Trinkmilch, Ernährungssicherung und Alltagskompetenzen heute zentrale Zukunftsthemen. Durch die Unterrichtsteile in der Schule und auf dem Bauernhof werden sie für junge Menschen greifbar und verständlich.“

Das Lieblingsthema der Schulen ist Milch. So auch beim feierlichen Auftakt in der 3. Klasse der Grundschule Vilgertshofen-Issing. Gleich zu Beginn erklärte die Landesbäuerin den Kindern, dass sie aus Vorsicht und der Sorge vor einer Einschleppung der Maul- und Klauenseuche den geplanten Hofbesuch auf dem Betrieb der Familie Behl leider nicht durchführen können. Insbesondere zwei bis drei Wochen nach den Osterferien und der damit verbundenen Reisetätigkeit würden viele Tierhalter den Besucherverkehr auf landwirtschaftlichen Betrieben vorübergehend einschränken, um die Tiere zu schützen und eine Verbreitung zu verhindern. Die Landesbäuerin bat um Verständnis und appellierte an die Kinder: „Die Maul- und Klauenseuche ist eine Krankheit, die Kühe, Schweine, Schafe und Ziegen sehr krank machen kann. Die Tiere bekommen schmerzhafte Bläschen im Maul und an den Füßen und können oft nicht mehr richtig fressen oder laufen. Die Krankheit ist für uns Menschen ungefährlich, aber sie verbreitet sich sehr schnell von Tier zu Tier. Sie kann über kleine Viren, die an Schuhen oder Kleidung kleben, von Bauernhof zu Bauernhof übertragen werden. Deshalb sind wir aktuell besonders vorsichtig. Falls ihr mit eurer Familie einen Bauernhof besucht, gibt es Regeln wie Schuhe wechseln oder Hände waschen, bevor man zu den Tieren darf. So helft ihr mit, die Tiere gesund zu halten und keine Krankheiten zu verbreiten. Wer Tiere liebt, passt gut auf sie auf – und dazu gehört auch, dass man Krankheiten ernst nimmt und sehr vorsichtig ist.“

Das Thema Gesundheit und die wertvollen Nährstoffe der Milch und Milchprodukte griff anschließend Ernährungsfachfrau und Bäuerin Birgit Behl aus Dettenschwang auf. Mit den Kindern erkundete sie die Zutatenliste der Produkte und wo sie herkommen. Auch die Bedeutung von Regionalität wurde verdeutlicht – dass Milch aus der Region für kurze Transportwege und frische Produkte sorgt und die heimischen Betriebe durch ein Einkommen unterstützt. Dann wurden die Kinder selbst aktiv und schüttelten Sahne zu Butter für ein regionales, selbst gemachtes Butterbrot und mixten einen Erdbeermilch-Shake. 

Ziel von „Landfrauen machen Schule“ ist es, Kindern und Jugendlichen Grundwissen zur Erzeugung heimischer Lebensmittel mitzugeben, und dazu die Fähigkeit, daraus schmackhafte, gesunde Gerichte zuzubereiten. Die Schulklassen erfahren im Projekt, woher die Lebensmittel kommen und wie anspruchsvoll es ist, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu erzeugen. Am Beispiel der von Maul- und Klauenseuche bedrohten Tierbestände machen sich die Kinder auch Gedanken über das Thema Lebensmittelsicherung. Die Landwirtschaft sorgt Tag für Tag dafür, dass immer genug Essen für alle da ist – heute und auch in Zukunft. Dafür ist es wichtig, mit den Tieren und der Natur sorgsam umzugehen. Gleichzeitig lernen die Kinder aber auch, gesunde Ernährung einzuordnen und bewusst zu konsumieren. Die landwirtschaftlichen Familien vermitteln all dieses Wissen mit heimischen Produkten authentisch und praxisnah – direkt vom Hof ins Klassenzimmer. 

Lebensnah, praxisbezogen und die regionale Landwirtschaft im Blick: Das sind die Grundpfeiler des Projekts, von dem seit seinem Start im Jahr 2002 bereits rund 105.000 Kinder profitiert haben. „So wächst ein Bewusstsein für gesunde Ernährung, regionale Produkte und nachhaltige Lebensweise in der nächsten Generation heran”, erklärt Landesbäuerin Singer.