Junge Bullen in einem Maststall
© BBV

Initiative Tierwohl Rind startet: Mühsam, aber machbar

Zwei kostenlose Online-Veranstaltungen im März

10.03.2022 | Nach QM+ geht nun auch die ITW Rind zum 1. April 2022 an den Start. Alle, die mehr erfahren wollen, nutzen bitte die angebotenen Online-Seminare!

Zwei kostenlose Online-Veranstaltungen im März

Nach QM+ geht nun auch die Initiative Tierwohl (ITW) Rind zum 1. April 2022 an den Start. Mit ITW Rind wird Rindfleisch für die Haltungsformstufe 2 des LEH erzeugt. Der Bayerische Bauernverband und die Landwirtschaftliche Qualitätssicherung Bayern GmbH (LQB) informieren in zwei kostenlosen Online-Veranstaltungen aus erster Hand zum Start der ITW Rind über die Vorgaben, Hintergründe und alles Wichtige zum Programm.

15.03.2022 
Beginn 19.30 Uhr
Anmeldung: https://www.bildung-beratung-bayern.de/?tid=910602

22.03.2022
Beginn 19.30 Uhr
Anmeldung: https://www.bildung-beratung-bayern.de/?tid=910603

Das sind die Details

Mit ITW Rind wird Rindfleisch für die Haltungsformstufe 2 des LEH erzeugt. DBV und BBV haben sich in den Verhandlungen insbesondere für praxistaugliche Kriterien und einen angemessenen Preisaufschlag für Tierwohl eingesetzt.

Nach fast zweijährigen Verhandlungen haben sich Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel auf eine Brancheninitiative Tierwohl für Rindfleisch (ITW Rind) geeinigt. Am 1. April startet das Programm ITW Rind, mit dem Rindfleisch für die Haltungsformstufe 2 des LEH erzeugt wird. Der Bayerische Bauernverband sieht in der ITW Rind einen weiteren Baustein in den Brancheninitiativen für mehr Tierwohl, der zeigt, dass die Landwirtschaft mehr Tierwohl umsetzen kann und will. Entscheidend ist, dass die zusätzlichen Kosten für höhere Tierwohlmaßnahmen auch angemessen honoriert werden und die heimischen Tierhalter damit wettbewerbsfähig bleiben.

In den Verhandlungen konnte zum Beispiel erreicht werden, dass das Platzkriterium mit 3 qm Tier in der Endmast gerade auch für bestehende Ställe machbar ist. Das zweite Hauptkriterium sind Scheuermöglichkeiten für die Mastrinder. Hier war es dem Bauernverband wichtig, dass Raum für Innovation und Flexibilität für die konkrete Umsetzung auf den Betrieben bleibt. Ähnlich wie bei der Milch mussten allerdings einige der ursprünglich von allen Beteiligten für sinnvoll erachteten Tierwohlkriterien wieder gestrichen werden, weil der LEH sie nicht bezahlen konnte oder wollte.

Die Branchenvereinbarung für die ITW Rind legt fest, dass für die Tierwohlkriterien ein Preisaufschlag von 10,7 Cent bzw. ab 1.4.2023 12,83 Cent je kg Schlachtgewicht vom LEH zu zahlen sind. Die Erhöhung in 2023 kommt daher, dass das Kriterium Scheuermöglichkeit erst ab dann umgesetzt werden muss und daher auch erst ab dann honoriert wird. Auch für Milchviehbetriebe ist ITW Rind aber von Interesse, da auch für Schlachtkühe (z.B. aus dem Programm QM+) ein Zuschlag von 4 Cent/kg Schlachtgewicht festgesetzt wurde. Unbedingt zu beachten ist aber, dass mit einer Teilnahme nicht automatisch der Preiszuschlag gezahlt wird, da die Finanzierung entlang der Wertschöpfungskette läuft. Den Tierhaltern ist daher dringend zu empfehlen, mit ihrem Schlachthof bzw. Abnehmer eine verbindlich Vereinbarung zur Zahlung des Zuschlags zu treffen.   

Zusammenfassend bewertet Isabella Timm-Guri, die den BBV in den Verhandlungen vertreten hat, das erzielte Ergebnis: „Wir haben als Bauernverband für jeden Zehntelcent an Kostenausgleich hart kämpfen müssen, und das war immer wieder absolut frustrierend. Aber wir haben an unserer roten Linie festgehalten und uns bei den Preisschildern für die einzelnen Kriterien nicht runterverhandeln lassen. Letztlich ist das Programm ein freiwilliges Angebot an die Rindfleischerzeuger. Jeder Betrieb muss das jetzt selbst prüfen und über eine Teilnahme entscheiden.“

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