Bauernpräsident Walter Heidl in seinem Büro
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Insektenschutzpaket: Trotz Korrekturen besteht weiterer Nachbesserungsbedarf

Kooperation statt immer neuer Vorgaben und Verbote nötig!

10.02.2021 | Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den Entwurf des Insektenschutzpaketes beschlossen. Auch wenn einige der überzogenen Vorschläge von Bundesumweltministerin Svenja Schulze korrigiert werden konnten, besteht nun bei bei den Beratungen in Bundestag und Bundesrat weiter deutlicher Nachbesserungsbedarf.

Es sei ein Weg einzuschlagen, der Verlässlichkeit für kooperative Maßnahmen im Naturschutz und maßgeschneiderte Vertragsnaturschutzmaßnahmen sichert, so Bayerns Bauernpräsident Walter Heidl nach dem Kabinettsbeschluss. Das geplante Gesetz ist aus Sicht des Bayerischen Bauernverbandes nach wie vor unausgewogen und viel zu einseitig auf die Landwirtschaft ausgerichtet. "Insektenschutz geht alle an, auch Wirtschaft, Verkehr, Kommunen, Kirchen und Bürger", kritisiert Heidl und fordert die Bundesregierung auf, unter anderem den enormen Flächenverbrauch endlich einzudämmen. "Jeden Tag geht durch Verkehrs- und Siedlungsprojekte bundesweit die Fläche von zwei durchschnittlichen bayerischen Bauernhöfen - und damit auch wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere - verloren", macht Heidl deutlich. Während die Landwirtschaft in Bayern bereits enorme Leistungen erbringt und sich ständig weiterentwickelt, seien sich in vielen anderen Gesellschafts- und Wirtschaftsbereichen weiter negative Entwicklungen festzustellen.

"Ich fordere die Bundestagsabgeordneten und die Bundesländer auf: Wagen Sie die Naturschutzwende, wir brauchen Kooperation statt immer neuer Vorgaben und Verbote! Jeder zweite Bauer in Bayern erbringt bereits freiwillig zusätzliche Leistungen für den Umwelt und Naturschutz, jeder dritte Hektar wird nach den Vorgaben der bayerischen Umweltprogramme wie KULAP und VNP bewirtschaftet“, macht Heidl nochmals deutlich.

Insbesondere über das Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) tragen die Bäuerinnen und Bauern zudem zum Erhalt besonders naturschutzfachlich wertvoller Landwirtschaftsflächen bei. In Bayern engagieren sich hier mehr als 20.000 Bauern mit mittlerweile rund 120.000 Hektar. Bereits seit 2011 ruft der Bauernverband zum Beispiel gemeinsam mit dem Landesverband der bayerischen Imker außerdem dazu auf, Blühstreifen und -flächen anzulegen. Jahr für Jahr legen bayerische Landwirte im Rahmen dieser Aktion und ergänzend über Greening-Maßnahmen sowie über Agrarumweltmaßnahmen mehrere Tausend Kilometer Blühstreifen an.

 

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