"Bayern blüht auf"-Schleppertour
Landwirte tun mehr als Ihr denkt?!
Ob es um Bienen und Insekten geht, um bedrohte Arten wie Lerchen oder Feldhamster, die Haltung alter Haus- und Nutztierrassen oder den Anbau alter Obst- und Gemüsesorten. Bayerns Bäuerinnen und Bauern nehmen den Artenschutz ernst.
Mit seiner Schleppertour „Bayern blüht auf“ macht der Bayerische Bauernverband im Sommer 2019 auf das Engagement der Landwirtschaft für die Artenvielfalt aufmerksam.
Am Freitag, 09.August, war der „Bayern blüht auf“-Schlepper unterwegs auf seiner Tour zur Blühfläche von Michael Keidel in Rimpar. Zwischen dem Naturschutzgebiet "Ellere" und den Streuobstflächen neben den Weinbergen und dem Ökologischen Weinlehrpfad unmittelbar am terroir f-Punkt-/ Rimparar Kobel.
Hier hat der Landwirt Michael Keidel im Frühjahr 2019 eine 2 Hektar große Blühfläche angesät. Neben den noch blühenden Sonnenblumen sind Kornblumen, Phacelia, Buchweizen und Lupinen und über 40 weitere Pflanzen zu finden. Von Frühjahr bis in den Herbst blühen immer wieder neue Pflanzen. Damit können die Bienen und andere Insekten Pollen und Nektar sammeln. Die Fläche bleibt über den Winter stehen und sahmt im nächsten Jahr wieder aus, sodass die Insekten hier überwintern können. Auch das selbst gebaute Insektenhotel soll den Tieren im Winter einen Unterschlupf bieten.
Kreisbäuerin Martina Wild versorgte die Gäste mit Säften aus der Region und „Blütensnacks“. „Grundsätzlich ist jede Blüte essbar, aber nicht jede ist auch schmackhaft“, weiß Martina Wild. Aus Blüten der Korn-und Ringelblume, Rosen und Gänseblümchen gab es leckere Köstlichkeiten zum Probieren. Von Rosengelee über Blütenbutter und Frischkäse mit Blüten war alles dabei. Zu Erfrischungsgetränken mit Blüteneiswürfel wurden Lavendelkekse gereicht.
Weiter ging es mit dem Schlepper quer durch den Landkreis Würzburg nach Bütthard zum Pilotprojekt "vernetzte Wildlebensräume".
Dort haben sich Landwirte, Jäger und die Gemeinde in einer Arbeitsgemeinschaft zusammen getan. Das Ziel war es, einzelne Maßnahmen wie Brache und Streuobstwiesen so miteinander zu verknüpfen, dass eine Art Straßennetz für Wildtiere entsteht. Dazu wurden weitere Blühflächen oder Acker- und Waldrandstreifen angelegt. Totholz zwischen Acker und Hecken dient als Rückzugsraum für Wildtiere. Finanziell wurde das Projekt durch den BauernVerband, VLF und dem AELF Würzburg unterstützt.