Präsident Felßner: Bauern verärgert, nicht radikal
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v.l.n.r.: Sebastian Dickow, Günther Felßner, Dr. Markus Söder

„Bauern sind verärgert, nicht radikal!“

Bauernpräsident Felßner bezieht Stellung zu Aussagen von Ministerin Kaniber

09.03.2020 | Der mittelfränkische Bauernpräsident Günther Felßner weist die Darstellung der bayerischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) zurück, ein Teil der Bauernschaft radikalisiere sich und skandiere ‚gedankenlos Parolen, die eindeutig die Handschrift der AfD tragen‘.

„Mit den absolut friedlichen und disziplinierten Traktor-Demos der letzten Monate haben die Bauern ihren Frust und ihre Verärgerung öffentlich gemacht. Jedoch ohne rechte Parolen“, widerspricht Felßner der Ministerin. „Ich war selbst bei mehreren Demos mit dabei, ohne dass ich radikale Äußerungen vernommen oder gelesen hätte“.

Die Traktor-Demos der Bauern im ganzen Land machen auf die Existenzängste in den Bauernfamilien aufmerksam. Als sich bei der Aktion in Nürnberg mit mehreren Tausend Traktoren und Demonstranten doch ein oder zwei Teilnehmer mit radikalen Plakaten daruntermischen wollten, sind sie sofort entfernt worden.

An die Politik appelliert Felßner, endlich Entscheidungen zu treffen und gangbare Wege für die Landwirtschaft einzuschlagen. Die Bewegung „Land schafft Verbindung“ sieht Felßner nicht als Konkurrenz zum Bauernverband, sondern als wichtige Ergänzung und Verstärkung. Mit den Aktionen werden gerade der Politik und der Gesellschaft die Anliegen der Landwirtschaft in Bayern deutlich gemacht.

„Diese Graswurzelbewegung von vielen jüngeren Bäuerinnen und Bauern bringt die Sorgen der bäuerlichen Familienbetriebe auf die Straße. Sie haben sich in kürzester Zeit über die sozialen Medien organisiert und engagieren sich politisch. Und das ist gut so“, sagt Felßner.