Containerhafen
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Mercosur-Abkommen

Kreisobmann Georg Zankl kritisiert Doppelmoral bei Handelspolitik

10.09.2019 | Bayerische Bauern müssen immer höhere Standards erfüllen, gleichzeitig sollen Zölle für Agrarprodukte aus Südamerika fallen. Das Nachsehen hat dabei die europäische Landwirtschaft, die Verbraucher, sowie die Umwelt und das globale Klima.

Die gesetzlichen Anforderungen an landwirtschaftliche Betriebe in Bayern steigen ständig. „Wie einen Schlag ins Gesicht der Starnberger Bauern“ empfindet Georg Zankl, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, dass durch das geplante Handelsabkommen mit den Mercosur-Staaten in Südamerika mehr Rindfleisch, Geflügel, Zucker und auch noch Ethanol in die EU eingeführt werden soll. „Bei den bayerischen Bauern werden die Standards fast täglich nach oben geschraubt, wohingegen die Art und Weise der Produktion bei dem Handelsabkommen mit Südamerika keine Rolle spielt“, kritisiert Zankl die Vorgehensweise der EU in der Handelspolitik.

Die Produktion aus Übersee ist von den Umwelt- und Sozialstandards der bayerischen Produkte meilenweit entfernt, was die bayerischen Bauern unter einen erheblichen Marktdruck setzen wird. Geringe Standards bedeuteten einen erheblichen Kostenvorteil.

Das Nachsehen bei diesem Kuhhandel hat die europäische Landwirtschaft, die Verbraucher, sowie die Umwelt und das globale Klima. „Wenn Bayern und die EU es mit dem Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft wirklich ernst meinen, dann muss das Inkrafttreten des neuen Handelsabkommens unbedingt in der jetzigen Form verhindert werden“, fordert Zankl.

Das Mercosurabkommen muss von den Mitgliedsländern der EU und vom EU-Parlament noch ratifiziert werden.

„Spätestens die verheerenden Brände im Amazonas haben klar gemacht: es muss endlich Schluss sein mit der Doppelmoral bei Handelspolitik und Klimaschutz“, fordert der Starnberger Kreisobmann.