Pressegespräch Marlene Mortler
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BBV Vizepräsident Felßner zur europäischen Agrarpolitik

Pressegespräch mit Marlene Mortler

01.09.2020 | Ernährungssicherung voranstellen

Bäuerinnen und Bauern aus Mittelfranken im Gespräch mit Europaabgeordneter Mortler

Vom 30. August bis 1. September findet in Koblenz die Tagung der EU-Agrarminister (Agrarrat) statt. Deutschland hat seit dem 1. Juli für ein halbes Jahr die EU-Ratspräsidentschaft inne. Gastgeberin ist Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die für ein halbes Jahr den Rat der EU-Agrarminister leitet. Im Vorfeld des Ministerrats sprachen Bäuerinnen und Bauern aus Mittelfranken bei mehreren Presseterminen mit Politikern der EU-, Bundes- und Landesebene über die künftige europäische Agrarpolitik.

 

„Die Erfahrungen aus der Corona-Krise zeigen, wie wichtig eine eigenständige, wettbewerbsfähige und qualitativ hochwertige Erzeugung von Lebensmitteln aus den Händen europäischer Bauern ist“,.betont Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes in Mittelfranken und Vizepräsident in Bayern, im Vorfeld des Koblenzer Agrarrats beim Pressegespräch in Leinburg im Nürnberger Land mit der mittelfränkischen Europaabgeordneten Marlene Mortler. „Von diesen Erfahrungen solle man lernen und bei der Ausrichtung der europäischen Agrarpolitik die Ernährungssicherung voranstellen“.

 

Der dreitägige Austausch der EU-Agrarminister ist als informelles Treffen angesetzt, bei dem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht. Beschlüsse werden voraussichtlich keine getroffen. „Wir gehen aber davon aus, dass die Minister neben dem Hauptthema „Konsequenzen für die Landwirtschaft aus der Corona-Krise“ auch die Ausgestaltung der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), die zukunftsorientierte Ausstattung des EU-Haushalts und die Umsetzung des Green Deal besprechen werden“, sagt die mittelfränkische Bezirksbäuerin und stellvertretende Landesbäuerin Christine Reitelshöfer aus Petersaurach, Landkreis Ansbach.

 

Bei dem Pressegespräch mit MdEP Marlene Mortler standen noch weitere Themen, die die fränkischen Bäuerinnen und Bauern bewegen, auf der Agenda. So ging es beispielsweise auch um die Entschlackung von auf EU-Recht basierenden Reglementierungen, Kontroll- und Sanktionsverfahren, den bedarfsgerechten Pflanzenschutz und die Düngung zur Sicherung der Ernten, um gemeinsame Standards im gemeinsamen Markt, ein für die Landwirte faires Brexitverfahren und um mehr Tierwohl über eine Haltungs- und Herkunftsbezeichnung.

 

„Die höheren Anforderungen bei Umwelt und Tierwohl müssten aber auch honoriert werden und die Entscheidung über eine GAP-Förderung zügig getroffen werden“, machte Siegfried Schmidt, stellvertretender Kreisobmann im Nürnberger Land, deutlich. „Nicht zuletzt ist auch eine klimaneutrale EU 2050 nur mit der Land- und Forstwirtschaft erreichbar“, stellte Schmidt klar.

 

Diskutiert wurden auch die notwendige Anpassung des Schutzstatus von Wolf, Biber und Co. durch ein angemessenes Wildtiermanagement sowie der Schutz des Wassers unter der fachlichen Einbeziehung der Landwirtschaft in kooperativer Form.