Klares Nein zum Volksbegehren
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Die Besucher des Kreisbauerntag sagten ganz klar "Nein" zum Volksbegehren

Kreisbauerntag 2019

BBV und das Volksbegehren

07.02.2019 | Auf dem Kreisbauerntag 2019 wurde der Wert der Landwirtschaft in der Gesellschaft diskutiert - und die Kolbermoorer Schäffler tanzten.

Schäfflertanz

Wie jedes Jahr findet traditionell am 2. Februar, am Lichtmesstag, einem alten Bauernfeiertag, der Kreisbauerntag des Kreisverbandes Rosenheim statt. So auch dieses Jahr.
In diesem Jahr fanden ca. 500 Leute ihren Weg in die Inntalhalle in Rosenheim. Darunter auch zahlreiche Ehrengäste, wie die Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig und die Landtagsabgeordneten Otto Lederer und Klaus Stöttner.
Den Auftakt zur Veranstaltung gestaltete die Schäfflergruppe aus Kolbermoor, welche den Besuchern ihren traditionellen Schäfflertanz vorführten.

 

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Schäffler aus Kolbermoor tanzen
Die Schäffler aus Kolbermoor tanzen auf dem Kreisbauerntag in der Inntalhalle.

Nach dieser Darbietung begrüßte Kreisobmann Bodmaier die Anwesenden und speziell die Ehrengäste und eröffnete damit offiziell die Veranstaltung. Als Vertreter für die Stadt Rosenheim und dem Landkreis Rosenheim sprach der stellvertretende Landrat Josef Huber ein Grußwort. In diesem Grußwort betonte Huber die Bedeutung der lokalen Landwirtschaft und sprach sich gegen das derzeit laufende Volksbegehren aus.

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Inntalhalle Kreisbauerntag
Gut besucht war die Inntalhalle an Lichtmess.

Kreisbobmann Bodmaier über aktuelle Situation

Im weiteren Verlauf ging Kreisobmann Bodmaier auf viele aktuelle Themen der lokalen Agrarpolitik ein. Er lobte die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt und auch mit der CSU. Kritisierte aber auch, dass es von Seiten der CSU keine klare Position in Sachen Volksbegehren gab. Auch ging Bodmaier auf das Thema Novelle der Düngeverordnung ein mit einem klaren Appell an die politischen Vertreter, dass hier praktikable Lösungen geschaffen werden und die Bauern nicht immer nur hingehalten werden sollen. Des Weiteren betonte er, dass sich der Bauernverband beim Thema Brennerbasistunnel Nordzulauf weiterhin stark macht für seine Mitglieder. Zuletzt sprach er noch die kommende Europawahl an, und erklärte, er sei bekennender Europäer, aber es wäre wichtig, dass dies auch bedeutet, dass für alle die gleichen Bedingungen herrschen und nicht in Deutschland alles strenger geregelt wird.

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Scheckübergabe an Kath. Dorfhelferinnen & Betriebshelfer in Bayern GmbH
Hans Mayerhofer (Mitte) übergibt den Scheck des Ortsverbandes Vogtareuht an Johanna Hell (li.) von den Katholischen Dorfhelferinnen und Betriebshelfern. re.: Kreisobmann Josef Bodmaier

Scheck an KDBH

Danach erfolgte eine Scheckübergabe. Kreisvorstandsmitglied Hans Mayerhofer übergab an Johanna Hell, Geschäftsführerin KDBH, eine Spende in Höhe von 750 € in Namen des Ortsverbandes Vogtareuth. Der Ortsverband veranstaltet jedes Jahr eine Stadlweihnacht und spendet den Erlös für wohltätige Zwecke. Weitere 750 € spendete der Ortsverband dem Franziskushaus in Au.

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Junge Meister
Die jungen Landwirtschaftsmeister werden von Kreisobmann Josef Bodmaier (li.) und BBV Umweltpräsident Stefan Köhler (re.) geehrt: Emmeran Görgmayr, Emmeran Fischer, Daniel Krabichler, Alexander Seidl, Johannes Stuffer, Vinzenz Gschwendtner, Michael Bernhard, Josef Paul, Tobias Läw, Andreas Meixner, Mathias Göttsberger, Georg Maier und Stefan Schreyer (v.li.na.re.).

Ehrung der jungen Meister

Anschließend wurden die neuen Landwirtschaftsmeister und -techniker geehrt.

Als Hauptreferat des Kreisbauerntages konnte der BBV-Umweltpräsident Stefan Köhler gewonnen werden, der zudem Bezirkspräsident von Unterfranken ist.
Kernthema des Vortrages war das derzeitige Volksbegehren und seine Konsequenzen. So klagt laut Köhler der Präsident des Deutschen Imkerbundes Maske, dass die Honigbiene für dieses Volksbegehren missbraucht wird, da es den Honigbienen gar nicht schlecht gehen würde. Zudem stellte Köhler die Bedeutung der freiwilligen Maßnahmen wie die KULAP-Programme und VNP Programme heraus. Würden die Forderungen aus dem Volksbegehren umgesetzt werden, würden hier viele Gelder für die Landwirtschaft wegfallen. Das würde aber die Motivation vieler Landwirte bremsen. Gleichzeitig würde die staatliche Kontrolle noch verstärkt werden. So plant das bayerische Umweltministerium nach Köhlers Informationen neue Stellen, eine Verschärfung der Bürokratie droht. Hierzu Köhler wörtlich: "Wer Bürokratie abbauen will, muss Bürokraten abbauen."

 

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Referent Stefan Köhler
Stefan Köhler, Umweltpräsident des BBV, hielt das Hauptreferat.

"Nein" zum Volksbegehren

Auch bedenken die Befürworter des Volksbegehrens nicht die Folgen aus ihren Forderungen. Köhler rechnete vor, dass dem Landkreis Rosenheim, wenn weitere Biotope erstellt werden müssen, Flächen im Wert von ca. 520.000.000 € wegfällt. Auch der Ökolandbau würde bei der Umsetzung des Volksbegehrens Probleme bekommen. So würde hier ein hoher Preisdruck entstehen, wenn der Anteil an Biobauern überproportional zur Nachfrage steigen würde.
Zudem betonte Köhler mehrfach, dass in diesem Volksbegehren eindeutig der Dialog mit den Landwirten fehlt. Darüber hinaus fehlen auch Maßnahmen, wie Nicht-Landwirte zur Artenvielfalt und gegen das Insektensterben beitragen können.
Dies und andere Konsequenzen stellte Köhler in seinem faktenreichen und interessanten Vortrag heraus.

Im Anschluss wurde zur öffentlichen Diskussion und Austausch aufgerufen. Hierbei bekannten sich die Abgeordneten Ludwig, Lederer und Friesinger dazu, nicht für das Volksbegehren abzustimmen. In einer regen Diskussion machten viele Besucher ihren Unmut laut.
Verabschiedet wurde der Referent mit einer Schokoladen-Kuh.