Hilfe für Rebhuhn, Hase und co
© AELF Pfaffenhofen
Es diskutieren in einem vorbildlich angelegten Blühstreifen von Landwirt und Grundeigentümer Johann Brenner bei Eja: LBV-Kreischef Christian Huber, AELF-Leiter Christian Wild, BBV-Kreisobmann Manfred König, Kreisjäger-Chef Martin Braun und AELF-Wildlebensraumberaterin Claudia Förschler

Pfaffenhofen hilft Hase, Rebhuhn & Co

Bauern, Jäger und Vogelschützer wollen künftig an einem Strang ziehen

27.07.2020 | Ein neues freiwilliges Bündnis für den Artenschutz in der Feldflur zeichnet sich im Landkreis Pfaffenhofen ab.

Die Kreischefs von Bayerischer Bauernverband (BBV) Manfred König, vom Jagdverband Pfaffenhofen (BJV) Martin Braun und Christian Huber vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) haben bei einem ersten Treffen unter Leitung des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) eine Kooperation diskutiert und gemeinsame Aktionen u.a. für den Erhalt des Rebhuhns vereinbart. Erfreut zeigte sich AELF-Leiter Christian Wild über den konstruktiven und offenen Meinungs- und Gedankenaustausch bei dem ersten Treffen – stilgerecht auf der Blühfläche von Landwirt Johann Brenner vom Hopfenzentrum Hallertauaus Eja (Gemeinde Gundamsried).

Für Wild war nach dem Treffen besonders, dass „eine sehr hohe Bereitschaft zu spüren war, auf Augenhöhe zusammenarbeiten um die Artenvielfalt zu verbessern und erhalten zu können. Damit übernehmen wir gemeinsam Verantwortung für unsere Schöpfung und füllen dieses wichtige gesellschaftliche Anliegen mit Leben.“

Angedacht ist von den Akteuren, in einem vom LBV-Vorsitzenden Christian Huber vorgestellten Projekt dem Rebhuhn in den nächsten Jahren wieder auf die Sprünge zu helfen. Wichtig ist dafür die Zusammenarbeit von Landwirten, Jägern und Vogelschützern vor Ort – vom Monitoring, über die gezielte und vernetzte Anlage von Wildlebensräumen wie Blühstreifen und –wiesen durch Landwirte und entsprechende Beratung der Grundeigentümer durch das AELF.

Diese Zusammenarbeit zu koordinieren und die Akteure zu vernetzen, Projekte zu begleiten und Vorhaben konkret in der Region voranzubringen – das übernimmt die neue AELF-Wildlebensraumberaterin Claudia Förschler.

Laut Wild haben sich die Landwirte im Landkreis bereits in der Vergangenheit für den Artenschutz stark engagiert. So haben die über das Kulturlandschaftsprogramm KULAP geförderten Blumenwiesen und Blühflächen seit 2017 im Landkreis um über 50 Prozent zugelegt auf eine Gesamtfläche von rund 7.500 Hektar. Ziel sei es jetzt, bestehende und künftige geförderte Wildlebensraumflächen besser zu vernetzen. Besonders erfreulich ist, dass soviele verschiedene Akteure sich an diesem Projekt beteiligen: So kann die Förderung der Artenvielfalt aus möglichst vielen Perspektiven betrachtet und vorangebracht werden. Für die Landwirte ist insbesondere  wichtig, dass sie die neuen zielführenden Projekte in der Praxis umsetzen können.

In Sachen Wildlebensraumberatung wird das AELF Pfaffenhofen voraussichtlich nach der Sommerpause auch im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen eine Zusammenarbeit initiieren. Entsprechende Sondierungen finden bereits statt.