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Die Delegation des BBV auf SüdOstLink-Trassenbesichtigung: v.l. Dr. Wilhelm Böhmer, Matthias Rank, BBV-Kreisbäuerin Karin Reichel, Georg Reichel, BBV-Kreisobmann Harald Fischer, BBV-Kreisobmann Ralph Browa, Steffen Kemnitzer, BBV-Referent Torsten Gunselmann und BBV-Geschäftsführer Thomas Lippert
© BBV
Die Delegation des BBV auf SüdOstLink-Trassenbesichtigung: v.l. Dr. Wilhelm Böhmer, Matthias Rank, BBV-Kreisbäuerin Karin Reichel, Georg Reichel, BBV-Kreisobmann Harald Fischer, BBV-Kreisobmann Ralph Browa, Steffen Kemnitzer, BBV-Referent Torsten Gunselmann und BBV-Geschäftsführer Thomas Lippert

Trassenbegehung am SüdOstLink

Betroffene und Vertreter des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) in Oberfranken machen sich im Raum Hof ein Bild vom Ausmaß und dem Verlauf der Baumaßnahme

23.07.2025 | Mitte 2024 hat der Netzbetreiber TenneT die Baumaßnahmen für den Abschnitt C1 der erdverlegten Gleichstromtrasse SüdOstLink* im Raum Hof und Wunsiedel aufgenommen.

BBV im Dialog mit TenneT

Nachdem nun die ersten Erfahrungen aus dem Bauverlauf gesammelt werden konnten, machte sich ein Team aus betroffenen Grundbesitzern und Bewirtschaftern sowie hauptamtlichen Mitarbeitern und ehrenamtlichen Vertretern des BBV aus den Landkreisen Hof und Wunsiedel gemeinsam mit Verantwortlichen von TenneT auf zu einem Vor-Ort-Termin, um einzelne Stationen entlang des im Bau befindlichen SüdOstLinks zu besichtigen.

Die Vertreter von TenneT gaben Einblicke in die verschiedenen Bauverfahren – darunter die konventionelle offene Verlegung sowie das HDD-Spülbohrverfahren für sensible Bereiche. Bis Ende des Jahres sollen über 75 Prozent der Leerrohre des Abschnitts C1 im Boden eingebaut sein, versicherten Benjamin Mignon zuständig für die Kommunikation bei TenneT sowie Stefan Lober, Teilprojektleiter für den Abschnitt C1.

Im Bereich Oberhartmannsreuth wurden in den letzten Wochen die rund 20 cm starken Leerrohre in mehreren Abschnitten mit Hilfe spezieller Spülbohrgeräte in die Erde eingebracht. Gerade bei der Querung von Straßenkörpern, Schienen oder Biotopen kommt dieses Verfahren verstärkt zum Einsatz. Selbst hartes Gestein wird mit speziellen Bohrköpfen durchbrochen und deutlich schneller als in offener Bauweise überwunden. Da sich TenneT in manchen Teilbereichen für ein anderes Verfahren entschieden hat, mussten aufgrund der nachträglichen Verbreitung von Schutz- und Arbeitsstreifen neue Erweiterungsverträge von den Betroffenen unterzeichnet werden. Fest bleibt allerdings die Vergütung und Entschädigung der in Anspruch genommenen Bereiche inklusive der Schadensersatz für darauf befindliche landwirtschaftliche Kulturen.

© BBV Südlich von Oberhartmannsreuth müssen die Leerrohre aus dem Spülbohrverfahren wieder an die offene Bauweise angebunden werden
Südlich von Oberhartmannsreuth müssen die Leerrohre aus dem Spülbohrverfahren wieder an die offene Bauweise angebunden werden

Nach dem Einbau der Leerrohre folgt die eigentliche Stromkabelverlegung. Dazu werden mit Schwertransportern die tonnenschweren Kabeltrommeln zu speziellen Abtrommelplätzen gefahren. Von dort aus werden die Kabel in beide Richtungen über große Winden, die am anderen Ende der Leerrohre platziert sind, auf einer Länge von bis zum 1,5 km durch diese hindurchgezogen.

Einer dieser Kabel-Abtrommelplätze auf Höhe des Amazon-Logistikzentrums bei Gattendorf konnte von der Gruppe ebenfalls besichtigt werden. Hier soll in den nächsten Wochen der Einzug der Stromkabel in die bereits eingebauten Leerrohre erfolgen. Über eine meterhohe Schotterschicht sollen die Lasten im Bereich des Abtrommelplatzes abgefangen und so das darunter befindliche Erdreich geschont werden. Am Ende soll von der Trasse nichts mehr zu sehen sein und auch die Beeinträchtigungen auf die betroffenen Flächen sowie der Böden wird laut den Spezialisten von TenneT angeblich nahezu ausgeschlossen.

Der BBV bleibt kritisch

Die BBV-Delegation, darunter aus Direktor Dr. Wilhelm Böhmer, Geschäftsführer Thomas Lippert und Vertreter aus dem Kreisehrenamt, nutze diesen Termin, um Fragen über den genauen Bauablauf zu stellen und auch kritische Punkte anzubringen, wie etwa die Auswirkungen von Spülbohrungen oder die von Spreng- und Verdichtungsarbeiten bei offenen Bauweisen.

BBV empfiehlt:

Sollten für Bewirtschafter und Grundbesitzer Fragen, Bedenken oder Schäden an den betroffenen Flächen aufkommen, so können Sie gerne Kontakt mit Ihrer BBV-Geschäftsstelle oder direkt mit dem Bau- und Anwohnermanagement von TenneT Kontakt aufnehmen.

Hier die entsprechenden Kontaktdaten:

BBV-Geschäftsstelle Hof

Tel: 09251 43 892-0

Mail: hof@bayerischerbauernverband.de

BBV-Geschäftsstelle Wunsiedel

Tel: 09232 918 170

Mail: wunsiedel@bayerischerbauernverband.de

Gamara Ingrid, ARGE Baumanagement SOL Süd, Bochum

Tel: 0911 40 100 396      

Mobil: 0175 144 0532

Mail: ingrid.gamara@anwohner-sol.de

Zagermann Steffen, ARGE Baumanagement SOL Süd, Bochum

Mobil: 0151 1161 4253

Mail: steffen.zagermann@anwohner-sol.de

 

* Der SuedOstLink ist eine Stromtrasse, die Strom aus erneuerbarer Energie aus dem Nordosten Deutschlands in den Süden mittels einer erdverlegten Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) transportieren soll.

Die Trasse besteht aus zwei separaten Leitungen (Vorhaben 5 und Vorhaben 5a) und führt von Sachsen-Anhalt über Thüringen und Sachsen nach Bayern. Der SuedOstLink ist insgesamt rund 780 Kilometer lang, beide Verbindungen sollen mit 525 Kilovolt Spannung jeweils 2.000 Megawatt Strom transportieren. Den nördlichen und östlichen Teil des Projekts verantwortet das Unternehmen 50Hertz, den südlichen, bayerischen Teil das Unternehmen Tennet. Tennet baut die Erdkabelleitung von Münchenreuth bei Hof bis zum Netzverknüpfungspunkt Isar. Insgesamt werden in Bayern in zwei nebeneinander liegenden Gräben vier Erdkabel auf einer Strecke von rund 270 km verlegt, die voraussichtlich 2030 in Betrieb gehen sollen.