Fortbildungen für Jagdgenossenschaften in Oberfranken
Zwei BBV-Seminare stärken die Arbeit der Jagdgenossenschaften in Oberfranken
In den vergangenen Wochen bot der Bayerische Bauernverband (BBV) zwei ganztägige Fortbildungsseminare speziell für Vorstände von Jagdgenossenschaften in Oberfranken statt. Ziel der Veranstaltungen war es, rechtliche Grundlagen zu vertiefen, aktuelle Entwicklungen im Wald-Wild-Management zu erläutern und praktische Handlungsempfehlungen für die Arbeit vor Ort zu geben. Die hohe Teilnehmerzahl zeigte den großen Bedarf an Austausch und Unterstützung.
Das erste Seminar fand in Viereth statt. Dort erläuterte Geschäftsführer Harald Köppel (BBV Kulmbach–Kronach–Bayreuth) die Rechte und Pflichten der Jagdgenossenschaft anhand der Mustersatzung des BBV. Dr. Ralf Straußberger (Bund Naturschutz) stellte anschließend das Projekt „Zukunftswälder Rohr“ vor und zeigte, wie Waldumbau und Naturverjüngung im Kleinprivatwald mit Hilfe einer angepassten Jagd gelingen können. Johannes Hölzel (Forstamtsleiter der Bürgerspitalstiftung Bamberg) informierte über Wildschadenersatz in Land- und Forstwirtschaft und Lorenz Hertel (Leiter des Forstreviers Scheßlitz) präsentierte die neue Waldförderrichtlinie für Privatwaldbesitzer.
Das zweite Seminar in Bayreuth startete ebenfalls mit einem Beitrag von Johannes Hölzel über Wildschäden im Wald. Sylvia Welschof (Ingenieurbüro www.waldohnezaun.de) demonstrierte, wie sich im Projekt „Wald ohne Zaun“ Daten zur Waldverjüngung und Wildbelastung im BayernAtlas analysieren lassen. Torsten Gunselmann (BBV-HGSt Bamberg) stellte an beiden Terminen die Bausteine des neuen Muster-Jagdpachtvertrages des BBV vor. Die Wildtierbiologin Dr. Martina Hudler (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf) stellte mit einem Vortrag in Bayreuth die Entwicklung von Reh- und Rotwildbeständen und die damit verbundenen Bejagungsstrategien vor.
Die beiden Seminare zeigten eindrucksvoll, wie wertvoll qualifizierte Informationsweitergabe und der Wissensaustausch untereinander für die Arbeit der Jagdgenossenschaften sind. Gleichzeitig wurde deutlich, wie wichtig eine starke Interessenvertretung für Landbewirtschafter und Grundbesitzer ist – insbesondere mit Blick auf die Jagdgesetznovelle, die Waldförderung oder die Wildschadensregelungen.
Der BBV ist die Stimme der Grundeigentümer und Jagdgenossenschaften. Je mehr Jagdgenossenschaften Mitglied sind, desto wirksamer kann der BBV ihre Anliegen in politische Entscheidungen einbringen.
Daher gilt:
Viele Mitglieder – starke Vertretung.
Starke Vertretung – starke Jagdgenossenschaften.