Stallgespräch auf dem Betrieb Heiss in Wernfeld
© BBV- Elmar Konrad
Das "räudige Schaf" zeigen Armin Hettrich, Reinhard Wolz und Robert Klüpfel.

Bauern noch besser als ihr Ruf !

Bauernverband wehrt sich gegen unberechtigte Vorwürfe

30.01.2018 | Stallgespräch auf dem Betrieb Heiss in Wernfeld.
Mit der Aktion "ein räudiges Schaf verdirbt die ganze Herde" bringt sich der Bauernverband in die Diskussion um Schadstoffeintrag durch Landwirte ein.

Main-Spessart: In einer Aktion am 18.01.2018 macht der BBV deutlich, dass Landwirte, ob konventionell oder ökologisch, nach aktuellen wissenschaftlichen Stand Lebensmittel in einer noch nie dagewesenen, hohen Qualität produzieren.
„Die Bauern sind es leid, gerade während der Grünen Woche in Berlin mit unberechtigten Vorwürfen überhäuft zu werden“ so Reinhard Wolz, Kreisobmann des Bauernverbandes. Mit unserer Aktion wollen wir nicht belehren, sondern informieren und aufzeigen, dass Landwirte sehr gut ausgebildet werden und nach hohen Standards zum Wohle der Verbraucher arbeiten.

„Ein räudiges Schaf steckt die ganze Herde an“ betont Wolz und zeigt dies auch auf dem Titelbild. Aktuell führen einseitige und oft falsche Berichterstattungen zu Fehlentscheidungen in der Politik und zur Verunglimpfung aller ordentlich wirtschaftenden Betriebe, so der Kreisobmann.
Die Kreisvorstandsmitglieder Robert Klüpfel und Armin Hettrich betonen, dass Landwirte eine hochwertige und anspruchsvolle Ausbildung durchlaufen. Dazu gehört unter anderem die Kenntnis über Lebensmittel- und Produktqualität. Umweltgerecht, ressourcenschonend und nachhaltig mit Boden, Luft, Wasser, Pflanzen und Tieren sowie Maschinen und Geräten umgehen. Die eigene Arbeit muss gut organisiert sein, wirtschaftliches Handeln ist gefragt.

Die deutschen Bauern tun alles um den hohen Ansprüchen der Verbraucher gerecht zu werden.
„Ein fairer Verdienst muss möglich sein“ betont Wolz.
Wenn ein Landwirt z. B. aber nur 3-5 € pro Schwein übrig hat und dazu ein Liter Mineralwasser teurer ist als ein Liter Milch, ist es schwierig mit einem kleinen Betrieb sein Auskommen zu bestreiten. Nischen gibt es leider nicht für alle.

Der Bauernverband möchte durch diese Presseaktion aufrütteln und aufrufen auf die Fähigkeiten der Landwirte zu vertrauen. Jeder mündige Bürger sollte sich nicht durch eine einseitige und oft emotionale Darstellung zu einem Vorurteil hinreißen lassen.
Viele Themen wie z.B. die Kastration bei Schweinen, Schnabelkürzen bei Hühnern, Pflanzenschutz und Düngung reizen zu einer vorgefertigten pauschalen Meinung. Wissenschaftliche Untersuchungen oder praktische Gründe sind dabei kaum mehr gefragt. Mittlerweile ist wichtiger, welcher Hahn am lautesten kräht, ob berechtigt oder nicht. In fast allen Talkrunden werde nicht mal mehr ein Landwirt oder andere Fachmänner dazu eingeladen, beklagt der Bauernverband. Dem Verband ist wichtig, dass wissenschaftliche Erkenntnisse von unabhängigen Prüfinstituten wieder mehr im Vordergrund stehen und nicht auf Basis der gefühlten Wahrheit Entscheidungen getroffen werden.
Klüpfel und Hettrich unterstreichen, dass die nach unseren Standards hergestellten Lebensmittel den hohen Qualitätsanforderungen mehr als jemals zuvor gerecht werden. Dagegen sind Einfuhren aus dem Ausland eher kritisch zu betrachten, denn in fast allen Ländern sind die  Produktionsstandards niedriger als bei uns, zudem mangele es dort an Kontrollen.
Die deutsche Landwirtschaft bietet konventionell wie ökologisch alle Möglichkeiten. Der Verbraucher hat es durch seinen Griff ins Regal selbst in der Hand. Denn eines muss klar sein: Die Landwirtschaft produziert nur was der Verbraucher konsumiert!
Zusammen richten sie einen deutlichen Appell an alle: Machen wir das räudige Schaf wieder gesund. Bilden Sie sich eine wirklich eigene Meinung und diskutieren sie dabei nicht über, sondern mit dem Landwirt vor Ort.
Er kennt sich gut aus!