2019-07-29- Schleppertour 2019 lichtenfels
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(v. li n. r.:) Susan Teuchtgräber mit Enkel, Harald Weber (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten), Marion Warmuth (Kreisbäuerin), Jürgen Kohmann (1.Bürgermeister), Monika Faber (stellv. Landrätin), Hans-Jürgen Rebelein (BBV), Julius Möhrstädt (Jagdpächter).

Die Schleppertour macht „Halt“ in Bad Staffelstein

Schon jetzt besser als das Volksbegehren

29.07.2019 | Der Bayerische Bauernverband will mit der Aktion „Schleppertour“ auf die bisherigen Projekte zum Thema Biodiversität aufmerksam machen. Die Aktion „Unsere Stadt Bad Staffelstein blüht auf“ bietet Gelegenheit auch in der Stadt ihren Beitrag für Biodiversität Artenvielfalt zu leisten.

Ob es um Bienen und Insekten geht, um bedrohte Arten wie Lerchen oder Feldhamster, die Haltung aller Haus- und Nutztierrassen oder den Anbau alter Obst- und Gemüsesorten:  Die Bauern des Landkreises  nehmen den Artenschutz schon seit Jahren ernst.

44 Prozent der Fläche in Bayern werden landwirtschaftlich genutzt und sind gleichzeitig Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Unsere Bauern helfen mit ihrer täglichen Arbeit und verantwortungsvoller Wirtschaftsweise, die bayerische Kulturlandschaft und die Vielfalt der heimischen Tier- und Pflanzenwelt in Bayern zu pflegen und zu erhalten. Ob Ackerbauer oder Milchviehhalter, Schäfer oder Mäster – jeder Betrieb ist ein wichtiger Partner für den Erhalt unserer  heimischen Tier- und Pflanzenarten sowie der Vielfalt der bayerischen Kulturlandschaften.

Harald Weber belegte dies für den Landkreis Lichtenfels anhand der folgenden Zahlen. „Von  den  ca. 23.000 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche im Landkreis waren bereits vor dem Volksbegehren schon über 34 % des Ackerlands in den  Vertragsnaturschutz- und den Kulturlandschaftsprogrammen. Beim Grünland waren  es sogar über 37 %“, so Weber, Leitender Landwirtschaftsdirektor im AELF. Diese Programme laufen im Normalfall immer fünf Jahre und wurden am Anfang des Jahres beantragt- schon bevor das Volksbegehren in die Medien kam.

Eine generationenübergreifende land-und forstwirtschaftliche Landbewirtschaftung hat die wertvolle, die vielfältige und die einzigartige Kulturlandschaft  Bayerns hervorgebracht. Vor allem bei unseren kleinen Flächenstrukturen in Oberfranken zeigt sich diese deutlich. Diese wollen wir auch weiterhin pflegen und erhalten. „Wir sind uns unserer daraus resultierenden Verantwortung für Artenvielfalt und Artenschutz bewusst und tragen diese Verantwortung in die Fläche“, beschrieb Kreisbäuerin Marion Warmuth.

„Unsere Landwirte machen viel für Natur und Artenvielfalt, aber davon allein können sie nicht leben. Ihre Hauptaufgabe ist nach wie vor die Ernährung der Bevölkerung.  Dies sollte nicht übersehen werden bei den ganzen Agrarumweltmaßnahmen, die nicht zur Konkurrenz der aktiven Landwirte werden dürfen“, so Geschäftsführer Hans Rebelein.

Die stellvertretene Landrätin Monika Faber sieht aber nicht nur die Landwirte in der Pflicht: „ Jeder müsse seinen Beitrag leisten. Auch die, die nur noch Steine in den Vorgärten haben!“  Dabei helfen den Insekten nicht nur schön blühende Wiesen oder Blumen, sondern auch verunkrautete Flächen mit z.B. Disteln. „ Die Artenvielfalt, die sich in der Fläche bei Bad Staffelstein zeigt ist erstaunlich“, zeigte der Jagdpächter Julius Möhrstädt.

Im Zuge der Schleppertour des Bauernverbandes  wies Jürgen Kohmann, 1. Bürgermeister von Bad Staffelstein nochmals auf die gemeinsame Aktion „Unsere Stadt blüht auf“ hin: „Wir suchen immer noch Leute, die ihre Fläche (z.B. Baulücken) in der Stadt  zur Verfügung stellen und natürlich auch eifrige Spender, um das Projekt zu finanzieren. Der teure  Blühflächensamen und der Aufwand für die Aussaat soll von einem eingerichteten  Spendenkonto bei der Raiffeisen Volksbank in Bad Staffelstein ausgeglichen werden. Kontonummer noch angeben.

Wer Interesse hat etwas zu spenden oder ein Grundstück zur Verfügung zu stellen, soll sich unter der Telefonnummer 09573/4110 melden.

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2019-07-29 Schleppertour Lichtenfels
Der Blühschlepper wurde extra für die Aktion besonders beklebt.
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2019-07-29 Schleppertour LIF
Die Beteiligten schauen auf die Blühfläche, die bis vor zwei Wochen noch geblüht hat. Trotzdem ist sie immer noch ein hervorragendes Beispiel für die Artenvielfalt