Herr Thomas Kölbl
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Mehr Wertschätzung!

Respekt sollte Krise überdauern

27.03.2020 | Corona auf allen Kanälen. Wir sollen zu Hause bleiben und viele Ablenkungen sind derzeit nicht verfügbar. Somit sind wir alle wieder auf uns zurückgeworfen und müssen mit unseren Gedanken zurechtkommen. Zeit über Grundsätzliches nachzudenken. Viele Berufe werden derzeit für ihren heldenhaften Einsatz fürs Gem

Corona auf allen Kanälen. Wir sollen zu Hause bleiben und viele Ablenkungen sind derzeit nicht verfügbar. Somit sind wir alle wieder auf uns zurückgeworfen und müssen mit unseren Gedanken zurechtkommen. Zeit über Grundsätzliches nachzudenken. Viele Berufe werden derzeit für ihren heldenhaften Einsatz fürs Gemeinwesen gelobt. Applaus für Krankenschwestern, Ärzte und Pflegekräfte. Dank für Mitarbeiter von Supermärkten. Allerdings haben diese Menschen auch schon vor der Corona-Krise heldenhaftes geleistet. Nur hören wollte man deren Hilferufe nicht. Dies gilt auch für den Beruf des Landwirtes. Dass die Regale nach wie vor voll sind, ist natürlich auch allen Kräften in Handel und Logistik zu danken. Wenn aber die Bauern nicht ihre tägliche Arbeit so fleißig gemacht hätten und jetzt in der Krise auch zum Teil unter erschwerten Bedingungen machen, gäbe es nichts um es in die Regale zu stellen. Deswegen gebührt ihnen auch der Dank und Respekt der Gesellschaft. Ich hoffe aber, dass diese und viele andere Berufe auch nach der Krise weiter geschätzt werden und man danach nicht wieder zur Tagesordnung übergeht. Ich denke, wenn wir etwas aus der Krise lernen können, ist es Wertschätzung für jeden Beruf. Wir sollten jedem eine Absage erteilen, der nur Schuldige benennt und diese Menschen dann abwertet. Und wenn jemand mir gegenüber nicht freundlich ist, sollte ich mir überlegen, warum dies so ist. Vielleicht ist er/sie gerade beruflich überlastet und deswegen sehr dünnhäutig. Vielleicht verstehe ich Zusammenhänge in einer Diskussion nicht richtig. Alois Glück hat einmal gesagt, man solle sich bei einer Diskussion immer erst auf den Stuhl des Gesprächspartners setzen. Das heißt immer erst zu überlegen, welche Beweggründe den/die Andere antreiben. Vielleicht kommen wir mit mehr Wertschätzung für den Anderen auch nach der Corona-Krise zu einem besseren Miteinander, denn große Herausforderungen wie beispielsweise der Klimawandel kommen auf uns zu. Wir werden diese leichter meistern, wenn wir wertschätzend miteinander umgehen.

Übrigens: Der Rohstoff für unser doch so heißgeliebtes Toilettenpapier kommt auch vom Bauern. Der Zellstoff dafür wird aus Holz gemacht.